Süddeutsche Zeitung

IS-Vormarsch:US-Vizepräsident Biden nennt irakische Streitkräfte "tapfer"

Biden sagt Irak weitere Unterstützung zu

Nach der Schelte von US-Verteidigungsminister Ashton Carter wegen des mangelnden Kampfeswillens irakischer Soldaten hat sich Vizepräsident Joe Biden um Schadensbegrenzung bemüht. In einem Telefonat mit dem irakischen Regierungschef Haidar al-Abadi lobte er die "enormen Opfer und die Tapferkeit" der irakischen Streitkräfte im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Wie das Weiße Haus weiter mitteilte, sagte Biden dem Irak die weitere Unterstützung der USA im Kampf gegen den IS zu.

Am Vortag hatte Carter mit Blick auf den irakischen Rückzug aus der Provinzhauptstadt Ramadi vor anrückenden, zahlenmäßig schwächeren IS-Einheiten den mangelnde Kampfbereitschaft der irakischen Soldaten kritisiert. "Die irakischen Truppen haben einfach keinen Willen zum Kampf gezeigt", sagte Carter. "Wir können sie ausbilden, wir können ihnen Ausrüstung geben, aber wir können ihnen keinen Willen zum Kampf geben", führte Carter in dem Interview des Senders CNN aus.

Regierungschef Al-Abadi entgegnete auf diese ungewöhnlich harsche öffentliche Kritik, dass Carter wohl "mit falschen Informationen gefüttert" worden sei. Er kündigte die Rückeroberung von Ramadi "innerhalb von Tagen" an, berichtete der Sender BBC. Der IS hatte Ramadi vor knapp einer Woche erobert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2493836
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/AFP/cmy
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.