Süddeutsche Zeitung

Iran:Demonstranten erschossen

Von Paul-Anton Krüger, Teheran

Iran hat erstmals eingeräumt, dass Angehörige des Sicherheitsapparates bei den jüngsten Protesten Demonstranten erschossen haben. Randalierer hätten wichtige militärische Einrichtungen mit Waffen attackiert, hieß es in einem Bericht des Staatsfernsehens. Das habe den Autoritäten keine andere Wahl gelassen. In der Stadt Mahschahr in der Provinz Khusestan am Persischen Golf hätten mit Maschinengewehren bewaffnete "Separatisten" Straßensperren errichtet und geplant, eine petrochemische Fabrik anzugreifen. Dies hätten die Sicherheitskräfte verhindert. Laut der New York Times, die sich auf lokale Quellen stützt, wurden mindesten 40 Menschen getötet, als die Sicherheitskräfte das Feuer eröffneten. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge ist die Zahl dokumentierter Todesopfer auf mindestens 208 gestiegen, iranische Quellen sprechen von bis zu 400 Toten.

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Quelle:
SZ vom 04.12.2019
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