Süddeutsche Zeitung

Hessens SPD-Chef Schäfer-Gümbel:Ade, FC Bayern!

Thorsten Schäfer-Gümbel will im Herbst Ministerpräsident in Hessen werden - und ist glühender Anhänger des FC Bayern München. Doch vor einigen Wochen hat der SPD-Politiker seine Mitgliedschaft gekündigt. Offiziell der Causa Uli Hoeneß wegen.

Von Jens Schneider, Frankfurt am Main

Es war eine Mitgliedschaft, zu der sich der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel eher beiläufig bekannte. Sie passte nicht in die hessische Landschaft. Nun hat er die Sache hinter sich. Der Sozialdemokrat, der im Herbst Ministerpräsident werden will, hat seine Mitgliedschaft beim FC Bayern gekündigt, und das trotz seiner anhaltend großen Leidenschaft auch für diese Roten.

Schäfer-Gümbel, in Oberstdorf im Allgäu geboren, war seit zehn Jahren Bayern-Mitglied. Am Samstag jubelte er mit den Münchnern als Zuschauer in Wembley. Danach wurde freilich am Rande bekannt, dass Schäfer-Gümbel bereits vor einigen Wochen den Verein lassen hat, aus Ärger über den Umgang mit der Steuer-Affäre von Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Bayern-Fan aber bleibe er.

Die Nachricht löste in Hessen, wo der Wahlkampf verfrüht Fahrt aufnimmt, deftige Reaktionen aus. Wer so handle, sei kein echter Fußball-Fan, heißt es aus der FDP. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Holger Bellino, wollte gar wissen, wie der Sozialdemokrat ans Endspiel-Ticket kam: Könne es sein, dass er als Bayern-Mitglied an der bevorzugten Verlosung teilnahm, dann austrat?

Nein, heißt es, der SPD-Chef habe die Karte über den DFB erhalten, zudem selbst bezahlt. Für die Zukunft bleiben ihm seine anderen Mitgliedschaften, so beim TSG Leihgestern und dem Zweitligisten FSV Frankfurt.

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Quelle:
SZ vom 28.05.2013
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