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Ehemaliger Außenminister:Guido Westerwelle ist tot

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Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle ist tot. Der frühere FDP-Vorsitzende starb im Alter von 54 Jahren in der Universitätsklinik Köln an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung. Dies teilte seine Stiftung, die Westerwelle Foundation, in Berlin mit. Bei Westerwelle war im Juni 2014 - ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus dem Auswärtigen Amt - eine besonders schlimme Form von Blutkrebs diagnostiziert worden.

Auf der Homepage der Westerwelle-Stiftung ist ein Foto Westerwelles zusammen mit seinem Ehemann Michael Mronz zu sehen. Daneben steht: "Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen. Wir sind dankbar für eine unglaublich tolle gemeinsame Zeit. Die Liebe bleibt." Mit Bestürzung reagierte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner bei Twitter: "Mir fehlen die Worte. Guido hat so gekämpft. Die Trauer ist groß."

Prägende Figur der deutschen Politik

Westerwelle trat 1980 in die FDP ein, fungierte später als Vorsitzender der Jungen Liberalen. Seit den 1990er Jahren gehörte der Jurist zu den prägenden Figuren der bundesdeutschen Politik. Seine Partei prägte er zunächst als Generalsekretär, dann als Vorsitzender. Bei der Bundestagswahl 2009 führte er die FDP zu ihrem größten Erfolg.

Nach vielen Jahren in der Opposition war er zwischen 2009 und 2013 Bundesaußenminister. In den ersten beiden Jahren der schwarz-gelben Koalition, bis zu seinem Rücktritt vom Amt des FDP-Chefs, war er auch Vizekanzler.

Über seine Krebserkrankung hatte Westerwelle ein Buch ("Zwischen zwei Leben") geschrieben, das er im vergangenen Herbst vorgestellt hatte. Damals gab es Hoffnung, dass er die Erkrankung bewältigen könnte. Im Dezember musste er sich allerdings erneut ins Krankenhaus begeben, was offiziell mit einer "Medikamentenumstellung" begründet wurde. Seither trat er kaum noch in der Öffentlichkeit auf.

"Der Unvollendete" - SZ-Porträt von Evelyn Roll über Guido Westerwelle von 2013.

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