Süddeutsche Zeitung

Gewalt in Syrien:Aktivisten berichten von Massaker in Aleppo

In einem Fluss im syrischen Aleppo sollen die Leichen Dutzender junger Männer entdeckt worden sein. Oppositionellen zufolge wurden sie mit Kopfschüssen hingerichtet - ihre Hände sollen auf dem Rücken gefesselt gewesen sein.

In der syrischen Metropole Aleppo sind laut Aktivisten Dutzende Menschen durch Kopfschüsse hingerichtet worden. Wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurden in einem Fluss im Viertel Bustan al-Kasr Dutzende Leichen junger Männer gefunden. Ihre Hände sollen auf dem Rücken gefesselt gewesen seien. Von unabhängiger Seite konnte die Meldung zunächst nicht überprüft werden.

Die britische BBC berichtete unter Berufung auf ein im Internet veröffentlichtes Video, dass die Körper von 59 Toten aus dem Fluss gezogen worden seien. Die Leichen seien mit grauem Schlamm bedeckt und zeigten Anzeichen von Leichenstarre. Ein Rebellenkommandeur vor Ort sprach sogar von 68 Toten, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.

Die Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, die Opfer seien alle im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gewesen. Ein Angehöriger der Freien Syrischen Armee sagte der AFP, dass einige der Getöteten sogar erst Teenager gewesen seien. Da noch nicht alle Leichen geborgen seien, könnte ihre Zahl auf bis zu hundert anwachsen.

Wer das Massaker verübt hat, blieb zunächst unklar. Sowohl den Regierungstruppen als auch den Rebellen wurden in dem seit 22 Monaten anhaltenden Bürgerkrieg Massenhinrichtungen vorgeworfen. In Aleppo befinden sich Aufständische und Regierungstruppen in einem Stellungskrieg. Die Frontlinie verläuft mitten durch die Wirtschaftsmetropole. Das Viertel Bustan al-Kasr wird von den Aufständischen kontrolliert.

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Süddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters/gal
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