Süddeutsche Zeitung

Festnahme in den USA:20-Jähriger soll Anschlag auf Kapitol geplant haben

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20-Jähriger aus Ohio festgenommen

Im US-Bundesstaat Ohio hat das FBI einen jungen Mann festgenommen, der einen Anschlag auf den Sitz des US-Kongresses in Washington geplant haben soll. Der 20-Jährige sei in Gewahrsam genommen worden, nachdem er zwei halbautomatische Waffen und reichlich Munition gekauft hatte, berichten das US-Justizministerium und das FBI. Er muss sich nun wegen illegalen Waffenbesitzes und des Versuchs der Tötung eines Bundesbeamten verantworten, berichtet die New York Times.

Unterstützung des Dschihad

Der Strafanzeige zufolge eröffnete der Mann ein Twitter-Konto unter dem Pseudonym Raheel Mahrus Ubaydah, auf dem er Unterstützung für die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekundete. Er habe dort "Erklärungen, Videos und andere Inhalte" veröffentlicht, die ein Sympathisieren mit den Extremisten nahelegen. Zudem bekundete er seine Unterstützung des "gewaltsamen Dschihad" sowie von Angriffen in den USA und anderswo.

Einem Informanten des FBI soll der 20-Jährige außerdem seine Pläne dargelegt haben, das Kapitol in Washington anzugreifen, das den Senat und das Repräsentantenhaus beherbergt. Er habe die Kongressmitglieder als "Feinde" bezeichnet und geplant, selbstgebaute "Rohrbomben im Kapitol und in der Nähe" zu platzieren. Mit "Feuerwaffen" habe er dann "Angestellte und Regierungsvertreter" töten wollen, hieß es in den FBI-Dokumenten. Das FBI beobachtet den Mann den Angaben zufolge bereits seit August vergangenen Jahres. Auf dem Rechner des 20-Jährigen hätten die Ermittler Anleitungen zum Bau von Rohrbomben gefunden.

Der Vorsitzende Heimatschutzausschusses im Repräsentantenhaus, Michael McCaul, lobte die Festnahme und erklärte, der Ausschuss habe Ermittlungen dazu eingeleitet, wie die Regierung gegen Terrorgefahren in den USA vorgehe. "Diese Terroristen sind versessen darauf, unser Land anzugreifen", erklärte der Republikaner.

Sorge vor Anschlägen wächst in den USA

In der vergangenen Woche hatten mehrere islamistische Angriffe in Paris die Welt erschüttert. Dabei waren 17 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Journalisten des Satiremagazins Charlie Hebdo. Für die Attacken hatte am Mittwoch der jemenitische Ableger des Terrornetzwerks al-Qaida die Verantwortung übernommen.

Diese schüren in den USA die Angst vor ähnlichen Angriffen. Die Behörden warnen insbesondere vor der Bedrohung durch "lone wolves", Einzelnen also, die sich zu Hause vor dem Rechner radikalisierten. Die Dschihadistenorganisation "Islamischer Staat" hatte in der Vergangenheit ausdrücklich zur Tötung von Bürgern in den Ländern aufgerufen, die den Kampf gegen die Terrormiliz in Syrien und im Irak unterstützen.

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