Süddeutsche Zeitung

Protest gegen G-20-Gipfel 2017:Polizei durchsucht Wohnungen in mehreren Bundesländern

Seit den frühen Morgenstunden durchsucht die Polizei im Zusammenhang mit den Protesten beim G-20-Gipfel mehrere Objekte in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.

Im Fokus des Einsatzes stehen Tatverdächtige, die Straftaten bei der "Welcome to Hell"-Demonstration in Hamburg begangen haben sollen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Morgen mit. Bei den Straftaten soll es sich unter anderem um schweren Landfriedensbruch, Widerstand und Angriffe gegen Polizeibeamte handeln.

Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, wurde ein 35-Jähriger im Zuge der Durchsuchungen im Hamburger Stadtteil Winterhude festgenommen. Was dem Tatverdächtigen vorgeworfen wird, gab die Polizei nicht bekannt.

Während des Treffens der Staats- und Regierungschefs der G-20-Staaten im Juli 2017 war es in Hamburg zu teils schweren Ausschreitungen gekommen. Unter anderem griffen Gegner des Gipfels Polizisten an, setzten Autos in Brand und plünderten Geschäfte. Teilnehmer der Proteste warfen der Polizei in zahlreichen Fällen Fehlverhalten vor.

Die Durchsuchung ist nicht die erste seit den Krawallen vor 14 Monaten. Seitdem hatte die nach dem Gipfel geschaffene Sonderkommission "Schwarzer Block" mehrere Razzien eingeleitet. Die Entscheidung, mit Bildern öffentlich nach Verdächtigen zu fahnden, hatte für viel Kritik gesorgt. Am Dienstag wurde eine europaweite öffentliche Fahndung gestartet, um vier Personen ausfindig zu machen. Die drei Männer und eine Frau sollen an der Serie von Brandstiftungen an der Elbchaussee beteiligt gewesen sein, bei der damals ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro entstand. Die Hamburger Polizei veröffentlichte am Dienstag die Fotos der vier Gesuchten auf ihrer Internetseite.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4134402
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Sz.de/dpa/afp/ankl
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.