Süddeutsche Zeitung

CDU:Friedrich Merz gewinnt Duell um CDU-Direktkandidatur

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Der frühere Unionsfraktionschef setzt sich am Samstag im Hochsauerlandkreis durch. 327 Delegierte stimmen für Merz, 126 für Patrick Sensburg.

Der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz ist von der CDU im Hochsauerlandkreis in einer Kampfabstimmung zum Kandidaten für die Bundestagswahl gewählt worden. 327 Delegierte stimmten für Merz, 126 für Patrick Sensburg, den aktuellen Abgeordneten aus dem Wahlkreis.

Zur Abstimmung kamen die rund 480 Delegierten in einem Sportstadion in Arnsberg zusammen - coronakonform mit Abstand. Der Hochsauerlandkreis mit seinen rund 260 000 Einwohnern gilt als CDU-Hochburg. Sensburg ist dort bereits seit zwölf Jahren Abgeordneter. Er war 2009 Friedrich Merz nachgefolgt, der damals nach vier Wahlperioden (1994-2009) nicht erneut kandidiert hatte. Friedrich Merz wollte bereits zweimal CDU-Vorsitzender werden und unterlag jeweils nur knapp: Ende 2018 verlor er gegen Annegret Kramp-Karrenbauer, im vergangenen Januar gegen Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet.

In seiner Rede rief der frühere Unions-Fraktionschef Merz die beiden Bewerber um die Kanzlerkandidatur zu einer schnellen Klärung auf. "Einigt Euch, Markus Söder und Armin Laschet. Dieses Land braucht Perspektive. Dieses Land braucht Führung. Und die CDU und die CSU werden gebraucht als politisch führende Kraft dieses Landes", sagte der 65-Jährige am Samstag in Arnsberg. Merz kritisierte den Zustand seiner Partei.

"Die CDU hat ihren Kompass verloren, unsere Wählerinnen und Wähler wissen nicht mehr, wofür wir eigentlich stehen", sagte er. Er rief dazu auf: "Wir müssen wieder den Mut haben, eine stinknormale bürgerliche Politik zu machen, statt dem flüchtigen Zeitgeist atemlos hinterherzulaufen. Wir sind nicht die besseren Grünen und auch nicht die etwas weniger radikale AfD."

Merz' Gegenkandidat, der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg (49), hatte in seiner Rede zuvor vor allem auf sein Engagement für den Hochsauerlandkreis in zahlreichen Projekte verwiesen. Als Bundestagsabgeordneter wolle er "mitarbeiten an dem Generationenwechsel der Nachmerkel-Ära", sagte er.

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