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Friedensnobelpreis-Verleihung in Oslo:Malala kann sich Zukunft als Ministerpräsidentin vorstellen

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Nobelpreisverleihung in Oslo

Ihr Name steht für den Kampf gegen Unterdrückung: Malala. Angesichts der Biografie der pakistanischen Menschenrechtsaktivistin mag es unglaublich klingen, dass Malala Yousafzai erst 17 Jahre alt ist. Schon als Elfjährige hat sie sich für die Rechte von Mädchen starkgemacht, sie wurde von den Taliban in den Kopf geschossen und überlebte den Aschlag. Nach Treffen mit Persönlichkeiten wie US-Präsident Barack Obama oder Königin Elisabeth II., einer Rede vor den Vereinten Nationen, zahlreichen Auszeichnungen, Fernsehauftritten, Interviews und einer Buchveröffentlichung steht heute ein weiterer Meilenstein an: In Oslo wird ihr der Friedensnobelpreis überreicht. Die wichtige Auszeichnung empfängt sie gemeinsam mit dem indischen Aktivisten für Kinderrechte Kailash Satyarthi.

"2015 kann ein Wendepunkt werden"

In einem offenen Brief an die Regierungschefs und Staatsoberhäupter weltweit fordert sie diese auf, sich stärker für die Kinderrechte einzusetzen. "Zu viele Mädchen müssen die Schule abbrechen und werden zwangsverheiratet, zu viele Kinder wachsen ohne ausreichend Nahrung und Trinkwasser auf und zu viele von ihnen leben in Gesellschaften, deren blanke Existenz vom Klimawandel bedroht wird."

Doch so müsse es nicht sein, schreibt Yousafzai. 2015 könne ein Wendepunkt werden: "Wir alle können uns dafür entscheiden, dass es das Jahr ist, in dem wir das letzte Kind sehen, das nicht zur Schule geht, das letzte Kind sehen, dass in die Sklaverei gezwungen wird, das letzte Kind sehen, das sein Zuhause verlassen muss, um den Gefahren des Klimawandels zu entkommen."

2015 müsse das Jahr sein, in dem die Welt aufwacht und für eine sichere und gerechte Zukunft für Kinder und junge Menschen sorgt: "Lassen Sie diese Möglichkeit nicht ungenutzt verstreichen", fordert Yousafzai zum Ende ihres Briefs von den Staatenlenkern der Welt.

Yousafzai kann sich Kandidatur als Ministerpräsidentin vorstellen

In nicht allzu ferner Zukunft könnte Yousafzai selbst zu diesem Kreis zählen. In einem Interview mit der britischen BBC erklärt sie, sie könne sich gut vorstellen, für das Amt der pakistanischen Ministerpräsidentin zu kandidieren, nachdem sie ihr Studium in Großbritannien beendet hat. "Wenn ich meinem Land am besten dienen kann, indem ich Premierministerin werde, dann würde ich das definitiv tun." Dem Sender gegenüber sagt Yousafzai, sie sei inspiriert von Benazir Bhutto, der zweimaligen Ministerpräsidentin Pakistans, die 2007 ermordet wurde.

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