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Bundesversammlung:Freie Wähler nominieren eigene Kandidatin für Bundespräsidentenwahl

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Die Freien Wähler stellen nun doch jemand für den 13. Februar auf: Physikerin Stefanie Gebauer aus Kremmen in Brandenburg. Parteichef Aiwanger nennt sie "eine junge Powerfrau Anfang 40 aus der Kommunalpolitik".

Die Freien Wähler nominieren nun doch eine eigene Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl am 13. Februar: die Physikerin Stefanie Gebauer aus der Kleinstadt Kremmen in Brandenburg.

Gebauer sei "eine junge Powerfrau Anfang 40 aus der Kommunalpolitik, studierte Physikerin, die für die politische Mitte, Verantwortungsübernahme und Zukunftsoptimismus steht", sagte Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Die Landtagsfraktionen aus Bayern, Rheinland-Pfalz und Brandenburg hätten ebenfalls einstimmig für Gebauer plädiert. "Wir Freien Wähler zeigen damit, dass wir fähige Leute aus der Mitte der Gesellschaft haben, die Deutschland voranbringen und das Land zusammenführen", sagte Aiwanger.

Gebauer ist Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung in Kremmen und seit 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Brandenburger Landtagsfraktion. "Gerade, weil ich nicht aus dem Berliner Politikbetrieb komme, sehe ich, dass Bürgernähe und der Wille zum echten Dialog nötiger denn je sind", erklärte sie laut Mitteilung der Freien Wähler. "Dieser Wille ist gerade in den letzten Jahren leider immer mehr abhandengekommen. Ich möchte den Menschen Mut machen und insbesondere Frauen ermutigen, Verantwortung zu übernehmen."

Vor Gebauers Kür hatte es bei den Freien Wählern einige Querelen gegeben: Wie der Münchner Merkur berichtete, hatte Aiwanger zunächst die bayerische Landtagsabgeordnete Eva Gottstein als Kandidatin vorgeschlagen - und dies demnach auch schon mit den Parteikollegen in Rheinland-Pfalz und Brandenburg "vorsondiert". Bei der bayerischen Landtagsfraktion kam er damit aber nicht durch: Zunächst gab es Widerstand, überhaupt jemanden ins Rennen zu schicken, und dann setzte sich der Abgeordnete Tobias Gotthardt in einer Abstimmung gegen Gottstein durch. Gotthardt wiederum zog nun letztlich freiwillig zurück - und nach Personalvorschlägen aus mehreren Bundesländern wurde am Ende Gebauer einstimmig nominiert.

Die Freien Wähler entsenden insgesamt 18 Wahlleute in die Bundesversammlung am 13. Februar. Die Wiederwahl von Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier gilt dort als sicher - neben den Ampel-Parteien hat auch die Union ihre Unterstützung signalisiert. Die Linke hat den Sozialmediziner Gerhard Trabert aufgestellt, die AfD den bisherigen Chef der erzkonservativen Werteunion und CDU-Politiker Max Otte, der deswegen nun aus der CDU ausgeschlossen werden soll.

Bei der Bundespräsidentenwahl 2017 war der bayerische Landtagsabgeordnete und ehemalige TV-Richter Alexander Hold für die Freien Wähler angetreten.

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