Süddeutsche Zeitung

Düsseldorf:Zwei Festnahmen nach Brand in Flüchtlingsheim

Auf der Messe brannte eine von Flüchtlingen genutze Halle nieder, 21 Menschen erlitten Rauchvergiftungen.

Von Bernd Dörries, Düsseldorf

Eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte Halle auf dem Gelände der Düsseldorfer Messe ist am Dienstag aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten. Die Rauchsäule war am Morgen über der ganzen Stadt zu sehen. Am frühen Nachmittag nahm die Polizei zwei Flüchtlinge im Zusammenhang mit dem Brand fest, weitere Zuwanderer wurden vernommen. 21 Bewohner der Halle erlitten eine Rauchgasvergiftung, das Gebäude wurde komplett zerstört.

Das Feuer hatte viele Flüchtlinge im Schlaf überrascht. Als die Löschzüge eintrafen, habe die 5000 Quadratmeter große ehemalige Messehalle komplett in Flammen gestanden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Nach Angaben der Stadt Düsseldorf waren in der Halle 282 allein reisende männliche Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien und Afghanistan untergebracht, von denen etwa 130 zum Zeitpunkt der Brandes anwesend waren. Die Feuerwehr war mit drei Löschzügen und 70 Mann im Einsatz und konnte alle Bewohner retten. Viele hatten allerdings nicht mehr die Zeit, ihre Habe zu retten, etliche Bewohner mussten sogar ihre Pässe zurücklassen. Alle Flüchtlinge seien aber bereits registriert gewesen, teilten die Behörden mit. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) bot an, die betroffenen Flüchtlinge vorübergehend in einer Landeseinrichtung unterzubringen.

Die derzeit auf dem Gelände stattfindende weltgrößte Messe der Printmedien konnte fortgesetzt werden. Der Brandort lag in unmittelbarer Nähe der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens, dessen Betrieb aber ebenfalls nicht beeinträchtigt war. Die Stadt schloss ein nahe gelegenes Schwimmbad und bat alle Anwohner, die Fenster geschlossen zu halten.

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Quelle:
SZ vom 08.06.2016
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