Süddeutsche Zeitung

Cyberangriff:Hacker dringen in US-Regierungscomputer ein

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US-Medien vermuten Hacker aus China hinter dem Angriff

Die Personalbehörde der US-Regierung ist Opfer eines massiven Cyberangriffs geworden. US-Medienberichten zufolge drangen Hacker aus China in Computer des Office of Personal Management (OPM) ein. Die Daten von etwa vier Millionen früheren und jetzigen Staatsbediensteten seien ausgespäht worden. Es handele sich um sensible Daten, die zu finanziellen Betrügereien missbraucht werden könnten, teilte die Behörde mit.

Ein Regierungsbeamter sprach im Wall Street Journal von "einem der größten Diebstähle von Regierungsdaten, die es jemals gab". Berichte, wonach Hacker aus China hinter der Attacke steckten, wollte die Behörde allerdings zunächst nicht bestätigen. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft bestritt nach Angaben des US-Senders NBC News eine Verwicklung seines Landes.

Cyberangriffe häufen sich

Nach einer Serie von Angriffen auf Regierung, Behörden und private Unternehmen hatte Präsident Barack Obama erst kürzlich von einem "nationalen Notfall" gesprochen. Man habe den Angriff bereits im April entdeckt, teilte das OPM mit. Die Behörde rief unter anderem dazu auf, Kontobewegungen genau zu verfolgen und möglichen Missbrauch sofort zu melden.

Das Heimatschutzministerium und die Bundespolizei FBI hätten Ermittlungen aufgenommen, hieß es weiter. Zudem habe man die eigenen Sicherheitsmaßnahmen sofort verstärkt, teilte das OPM mit.

Wer zuletzt gehackt wurde

Erst in den vergangenen Monaten waren unter anderem das Außenministerium und das Weiße Haus zum Ziel von Cyberangriffen geworden. Immer wieder deuten US-Ermittler in Richtung China, vereinzelt aber auch in Richtung Russland. Zum Jahresende machte der Angriff mutmaßlicher nordkoreanischer Hacker auf die Computer von Sony Pictures weltweit Schlagzeilen.

Obama warnte im April, die Bedrohung durch Hacker gehöre zu den größten Herausforderungen für die Wirtschaft und die nationale Sicherheit des Landes. Zugleich verfügte er einen Exekutiverlass, um Verantwortliche, die hinter solchen Angriffen stecken, mit Sanktionen zu belegen.

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