Süddeutsche Zeitung

Burkina Faso:Französische Soldaten sollen Kinder missbraucht haben

Verdacht des Kindesmissbrauchs

Zwei französische Soldaten wurden vom Dienst suspendiert, weil sie bei einem Einsatz im westafrikanischen Burkina Faso Kinder missbraucht haben sollen. Aus dem Verteidigungsministerium in Paris hieß es, die Männer stünden unter dem Verdacht, "sexuelle Handlungen an zwei Kindern vorgenommen zu haben". Ein Sprecher des Militärs sagte der Nachrichtenagentur AP zufolge, die Regierung wisse seit Montag Bescheid: "Die Vorwürfe sind unserer Meinung nach hinreichend genug." Die Pariser Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet.

Mitglieder der französischen Militärpolizei sollen am Mittwoch in Burkina Faso ankommen. Dort sind insgesamt rund 220 französische Soldaten stationiert, im Rahmen eines regionalen Anti-Terror-Einsatzes.

Eltern waren mit mutmaßlichen Tätern befreundet

Eines der Opfer ist ein fünf Jahre altes Mädchen. Ihr Vater fand Bilder auf einer Kamera, auf denen der Missbrauch dokumentiert wurde. Ein Soldat habe gefilmt, während ein anderer das Mädchen "angefasst" habe, sagte ein hochrangiger Polizeivertreter in Burkina Faso. Die Eltern seien mit den mutmaßlichen Tätern befreundet gewesen.

Weiterer Fall in der Zentralafrikanischen Republik

Erst kürzlich war bekannt geworden, dass vor allem französische UN-Soldaten kleine Jungen sexuell missbraucht haben sollen. Es handelt sich hierbei um einen anderen Fall. Mehrere Kinder hatten das einem internen UN-Bericht zufolge ausgesagt. In der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui sollen die Kinder gegen Essen oder Geld zu Sex gezwungen worden sein. Das Alter der Kinder lag zwischen 9 und 13 Jahren.

Linktipp: Die Süddeutsche Zeitung war in Bangui. Die Recherchen ergeben: "die 14 Jungen waren wohl nicht die einzigen Missbrauchsopfer". Den Bericht können Sie hier lesen.

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