Süddeutsche Zeitung

Bundeswehr:Ehrung für Reichsbanner

Von Ronen Steinke, Berlin

Zur jährlichen Kranzniederlegung für die von den Nazis ermordeten Mitglieder des "Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold" hat erstmals die Bundeswehr einen Ehrenposten ihres Wachbataillons geschickt. Das Reichsbanner war eine paramilitärische Organisation in der Weimarer Republik, die Veranstaltungen demokratischer Parteien schützte und der Straßengewalt der SA entgegentrat. Gegründet wurde sie von Sozialdemokraten, aber auch Liberale und dem katholischen Zentrum nahestehende Gruppen schlossen sich an. "Wir ehren Menschen, die für die deutsche Freiheit und Demokratie ihr Leben gelassen haben", sagte ein Sprecher der Bundeswehr der Süddeutschen Zeitung. Der Vorsitzende des heute noch existenten Reichsbanner-Vereins, der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs, sagte: Der Widerstand gegen Gewalt habe "auch heute für Demokratinnen und Demokraten nichts von seiner Aktualität verloren". Der Gedenkakt () fand wie in den Vorjahren auf dem ehemaligen Berliner Garnisonsfriedhof am Columbiadamm statt, am Grab des Arbeiters Erich Schulz, der am 25. April 1925 von einem Rechtsradikalen erschossen wurde.

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Quelle:
SZ vom 26.04.2019
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