Süddeutsche Zeitung

Bundestagswahl:Medienbericht: Merkel verschiebt Verkündung ihrer Kandidatur auf 2017

Eigentlich wollte die Kanzlerin noch in diesem Jahr bekanntgeben, ob sie noch einmal antritt. Jetzt sei der Termin schon wieder verschoben worden, berichtet der "Spiegel". Schuld soll Seehofer sein.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will ihre Entscheidung, ob sie erneut als Kanzlerkandidatin zur Bundestagswahl antritt, laut Informationen des Spiegel voraussichtlich erst im Frühjahr 2017 bekannt geben.

Die Verschiebung sei notwendig, weil CSU-Chef Horst Seehofer erst dann entscheiden wolle, ob seine Partei Merkel wieder unterstütze, zitierte der Spiegel CDU-Politiker. Für die Kanzlerin sei das problematisch, weil sie sich auf einem CDU-Parteitag im Dezember für weitere zwei Jahre zur Vorsitzenden wählen lassen wolle, schreibt das Magazin. Das könne sie gegenüber ihrer Partei nur vertreten, wenn sie sich auch wieder um das Amt der Kanzlerin bewerbe. In ihrem Umfeld soll dem Spiegel zufolge aber befürchtet werden, dass die Ankündigung der Kanzlerkandidatur ohne Seehofers Unterstützung Merkel politisch schaden würde.

Die SPD reagiert mit Spott

Ursprünglich hatte Merkel bereits in diesem Frühjahr erklären wollen, ob sie erneut zur Kanzlerin gewählt werden möchte. Angesichts der Flüchtlingskrise und des Streits mit der CSU hatte sie die Bekanntgabe auf den Herbst verschoben.

SPD-Vize Ralf Stegner hat mit Spott auf die angeblichen unions-internen Querelen um eine erneute Kanzlerkandidatur von CDU-Chefin Angela Merkel reagiert. "Um den Stolz der CDU ist es längst geschehen, wenn über die Spitzenkandidatur der Union in München entschieden wird und ein Wahlkampf mit gemeinsamen Inhalten schwer vorstellbar ist", sagte der stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3138502
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/AFP/dpa/jly
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.