Süddeutsche Zeitung

Belarus:Ermittlungen gegen 20 Oppositionelle

Behörden werfen der Gruppe vor, dass sie die "nationale Sicherheit" habe schädigen wollen. Laut der Menschenrechtsgruppe Viasna werden mindestens 157 Personen verhört und kurzzeitig verhaftet.

In Belarus haben die Behörden offenbar Ermittlungen gegen 20 Personen wegen angeblicher Verschwörung gegen den Staat und der Förderung von Extremismus im Land eingeleitet. Wie das belarussische Untersuchungskomitee in der Nacht zum Freitag erklärte, sollen die Personen "aktiv an der Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts mit zerstörerischen Aktivitäten zur Schädigung der nationalen Sicherheit mitgewirkt haben".

Zu der Gruppe, gegen die ermittelt wird, sollen politische Kommentatoren und Wirtschaftswissenschaftler sowie Beamte gehören, die mit der im litauischen Exil lebenden Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja in Verbindung stehen. Die Ermittlungen folgen auf eine Reihe von Durchsuchungen und Verhaftungen von Personen, von denen viele einst wegen politischer Meinungsverschiedenheiten mit dem langjährigen belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko inhaftiert waren.

Die Menschenrechtsgruppe Viasna teilte auf ihrer Internetseite mit, insgesamt seien mindestens 157 Personen verhaftet und verhört worden. Die meisten von ihnen seien aber wieder freigelassen oder wegen kleinerer Vergehen angeklagt worden.

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