Süddeutsche Zeitung

Asylanträge:Anerkennungsquote für türkische Asylbewerber steigt

Die deutschen Behörden gewähren einem Medienbericht zufolge zunehmend mehr türkischen Staatsbürgern Asyl in der Bundesrepublik. Im Januar hätten 410 Türken positive Asylbescheide erhalten, das entspreche einer Anerkennungsquote von 38,2 Prozent, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Verweis auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage.

Noch ein Jahr zuvor - im Januar 2017 - habe die Quote bei lediglich 6,4 Prozent gelegen, im Juli 2017 dann schon bei 22 Prozent. Linken-Fraktionsvize Sevim Dagdelen sagte: "Die hohe Schutzquote zeigt einmal mehr, dass die Türkei weder rechtsstaatlich noch demokratisch ist."

Die Türkei steht massiv in der Kritik, weil die Regierung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan nach der Niederschlagung des Putschversuchs im Juli 2016 den Ausnahmezustand verhängt und "Säuberungen" ausgerufen hatte. Seitdem sind mehr als 50 000 Menschen inhaftiert worden, mehr als 150 000 Staatsbedienstete wurden suspendiert oder entlassen.

Die Europäische Union äußert sich besorgt über die Menschenrechtslage und kritisiert, die Türkei entferne sich von der Rechtsstaatlichkeit. Die Regierung in Ankara weist das regelmäßig zurück.

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