Süddeutsche Zeitung

Anhörung vor dem US-Kongress:Kontakte Russlands zum Trump-Team beunruhigten Ex-CIA-Chef Brennan

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Die CIA hat dem früheren CIA-Chef John Brennan zufolge während des US-Wahlkampfs im vergangenen Jahr verdächtige Kontakte zwischen russischen Regierungsvertretern und Mitgliedern des Trump-Wahlkampfteams beobachtet. Es habe "Kontakte und Interaktionen" gegeben, sagte Brennan am Dienstag bei einer Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des Kongresses.

Er wisse nicht, ob es geheime Absprachen zwischen Trumps Team und der russischen Seite gegeben habe, sagte Brennan weiter. Die Informationen seien es nach seiner Einschätzung jedoch wert gewesen, dass das FBI sie untersuche, um festzustellen, ob es tatsächlich auch eine Zusammenarbeit oder Absprachen gegeben habe.

Er selbst sei jedenfalls besorgt gewesen, als er von den Kontakten erfuhr, so Brennan weiter. Russland habe aggressiv versucht, Einfluss auf den Wahlkampf zu nehmen. Auf Geheimdienstebene habe es Versuche gegeben, das offiziell zu unterbinden.

Brennan lehnte es ab, weitere Details zu nennen, da die Informationen geheim seien. Auf die Frage, ob den vorliegenden Informationen zufolge Trump persönlich in die Russland-Kontakte verstrickt sei, sagte Brennan, das könne er öffentlich nicht sagen.

Reihe von Anhörungen zur Russland-Causa

Im Streitkräfteausschuss des Senats musste zudem der Nationale Geheimdienstdirektor Dan Coats Rede und Antwort stehen. Der Frage, ob ein Bericht der Washington Post stimme, wonach Trump Coats gebeten habe, öffentlich zu verneinen, dass es Absprachen zwischen dem Wahlkampfstab und Moskau gegeben habe, wich Coats aus: "Ich halte es für nicht angemessen, Diskussionen und Gespräche mit dem Präsidenten zu charakterisieren."

US-Medien hatten am Vortag berichtet, Trump habe Coats und einen weiteren Geheimdienstler gebeten, ihn vom Vorwurf freizusprechen, in die Affäre verwickelt zu sein.

Die Auftritte von Coats und Brennan gehören zu einer Reihe von Anhörungen hochrangiger Sicherheitsleute vor Kongress-Ausschüssen. In den nächsten Wochen wird auch der von Trump entlassene FBI-Chef James Comey erwartet. In der Russland-Affäre ist inzwischen mit Comeys Amtsvorgänger Robert Mueller ein Sonderermittler aktiv.

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