Süddeutsche Zeitung

Alternative für Deutschland:Petry will Begriff "völkisch" positiv besetzen

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Die Vorsitzende der Partei Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, plädiert für eine weniger negative Verwendung des Wortes "völkisch". In einem Interview mit der Welt am Sonntag sagte die Politikerin, man müsse "daran arbeiten, dass dieser Begriff wieder positiv besetzt ist". Die Annahme, "völkisch" sei gleichbedeutend mit rassistisch, nannte Petry eine "unzulässige Verkürzung".

Der Begriff sei letztlich ein Attribut zum Wort "Volk", sagte die AfD-Chefin weiter. "Ich benutze diesen Begriff zwar selbst nicht, aber mir missfällt, dass er ständig nur in einem negativen Kontext benutzt wird."

Der Begriff wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im nationalistischen und rassistischen Kontext verwendet. In der Zeit des Nationalsozialismus diente er zur Abgrenzung von allem "Fremdvölkischen" und war damit eine entscheidende Vokabel der Ideologie.

Petry warnt vor "Bürgerkrieg in Deutschland" wegen Migration

Petry sprach in dem Interview auch von einem "Bürgerkrieg", den die Zuwanderung nach Deutschland auslösen könnte. "Wir haben bisher keine Massendemonstrationen gegen Migranten, wir haben noch keine Massenproteste in deutschen Großstädten. Aber was wir an Verfolgung von beispielsweise christlichen Frauen in unseren Unterkünften erleben, auch an inzwischen alltäglicher Kriminalität von angeblich Schutzsuchenden auf der Straße, das ist untragbar", sagte sie der Zeitung. "Je mehr ungebildete und oft aggressive junge männliche Einwanderer aus Nordafrika kommen, desto mehr wird die Lage eskalieren. Wir wollen keinen Bürgerkrieg in Deutschland. Wir sind die Partei des sozialen Friedens."

Zuvor hatte sie gesagt, ein Großteil der Asylbewerber seien keine wirklichen Flüchtlinge, viele angebliche Syrer kämen aus anderen Ländern. "Wenn das den Bürgern wirklich bewusst wird, dann wird sich deren Einstellung gegenüber allen Migranten massiv verschlechtern, auch gegenüber den wirklichen Flüchtlingen. Das wollen wir nicht. Deshalb muss jetzt schnell gehandelt werden."

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