Afghanistan: Drei Kinder sterben durch Nato-Luftangriff

Bei einem Luftangriff der Nato in Afghanistan sind nach offiziellen Angaben fünf Zivilisten getötet worden - darunter offenbar drei Kinder. Die etwa zwölfjährigen Opfer sollen auf der Vogeljagd gewesen sein.

Bei einem Nato-Luftangriff im Osten Afghanistans sind nach offiziellen Angaben fünf Zivilisten getötet worden, darunter drei Schulkinder. Die Opfer seien im Bezirk Behsood auf der Vogeljagd gewesen, sagte der Polizeisprecher der Region Nangarhar.

"Unsere Informationen zeigen, dass drei von ihnen etwa zwölfjährige Schulkinder waren", so der Sprecher. Außerdem seien zwei 22 Jahre alte Männer getötet worden. Al Jazeera America berichtet, dass alle fünf Opfer zwischen 12 und 20 Jahren alt und mit Luftgewehren auf der Jagd gewesen seien, als sie gegen 23 Uhr (Ortszeit) von Nato-Soldaten getötet wurden.

Die Nato sprach dagegen von fünf getöteten Feinden und will die Vorwürfe untersuchen. "Wir wissen von den Gerüchten über den Tod von Zivilisten bei dem Einsatz und untersuchen den Vorfall", sagte ein Nato-Sprecher.

Zivile Opfer sind seit langem einer der größten Kritikpunkte der afghanischen Regierung an der Nato-Mission, die von den USA geleitet wird. Die Truppen der Nato sollen sich bis Ende 2014 aus Afghanistan zurückziehen.

Erst im vergangenen Monat tötete ein Nato-Luftangriff in der Provinz Kunar offenbar mindestens 16 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder. Nach Informationen von Al Jazeera America trafen die Nato-Soldaten einen Lastwagen und töteten alle Insassen. Nato-Informationen zufolge wurden bei dem Angriff bewaffnete Kämpfer getötet.