Süddeutsche Zeitung

AfD:Petry oder Spitzenteam

Der Machtkampf zwischen AfD-Chefin Petry und Vize Gauland geht in die nächste Runde. Es geht um die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl.

Von Jens Schneider, Berlin

In der Alternative für Deutschland (AfD) wollen Teile der Führung eine alleinige Spitzenkandidatur der Parteichefin Frauke Petry bei der Bundestagswahl verhindern. Stattdessen soll die AfD nach dem Willen dieser Vorstandsmitglieder um den Partei-Vize Alexander Gauland ein Spitzenteam antreten. Gauland wird als einer der möglichen Kandidaten für dieses Team genannt. Gauland hatte bereits im Frühjahr vor einer alleinigen Spitzenkandidatur von Petry gewarnt und gegenüber führenden Parteifreunden ihre Eignung angezweifelt. Er zählte im vergangenen Jahr im parteiinternen Machtkampf zu den wichtigsten Unterstützern Petrys, als sie sich gegen Bernd Lucke durchsetzte. Seither ging er auf Distanz und kritisierte häufig ihren Führungsstil. Im Vorstand der AfD gilt die Parteichefin als weitgehend isoliert.

Gauland ist Fraktionsvorsitzender der AfD in Brandenburg . Er will bei der Bundestagswahl 2017 als Direktkandidat in der Stadt Frankfurt an der Oder antreten, einer Hochburg der AfD. Noch im September hatte er eine solche Kandidatur kategorisch ausgeschlossen, weil er die Stadt nicht kenne. Damals sagte Gauland, dass eine Kandidatur für ihn nur in einer Stadt Sinn machen würde, in der er wenigstens die Hauptstraßen mit Namen kenne. Er lebt in Potsdam.

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Quelle:
SZ vom 19.11.2016
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