Süddeutsche Zeitung

AfD:Niederlage für Petry-Lager

In Nordrhein-Westfalen setzt sich bei der Listenplatzierung ein Kandidat durch, der dem Rechtsaußen-Lager angehört.

Von Jan Bielicki, Essen

Im AfD-internen Machtkampf hat der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Marcus Pretzell eine Niederlage hinnehmen müssen. Auf einer Landeswahlversammlung in Essen setzten die Delegierten Pretzells Co-Vorsitzenden Martin Renner an die Spitze der Landesliste für die Bundestagswahl im Herbst. Dessen von Pretzell aus Hamburg geholter Gegenkandidat Kay Gottschalk unterlag in einer Stichwahl. Pretzell, der die AfD-Liste für die Landtagswahl im Mai anführt, und Renner sind zerstritten. Erst im Januar hatte Pretzell vergeblich versucht, seinen Mit-Vorsitzenden abwählen zu lassen. Auch für die Machtverhältnisse in der Bundes-AfD ist das Ergebnis von Bedeutung: Pretzell ist Ehemann und engster Vertrauter von Bundeschefin Frauke Petry. Renner steht deren Rivalen und dem rechten AfD-Flügel nahe. In Essen stellte er sich inhaltlich hinter die "Schuldkult"-Thesen des umstrittenen AfD-Rechtsaußen Björn Höcke, kritisierte aber dessen "Ufa-Tonfall".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3396325
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 27.02.2017
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.