Süddeutsche Zeitung

Unwetter:Schnee und Sturm auf Mallorca

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Wintersturm "Juliette" fegt über Mallorca. Statt Sonne und Strand liefert die Mittelmeerinsel ungewohnt winterliche Bilder. In einem Kloster sitzen viele Menschen fest.

Der Wintersturm Juliette ist über Mallorca hinweggefegt. Schnee bedeckte am Montag und Dienstag Teile der bei Sommerurlaubern beliebten Insel. Es wurden Bilder geteilt, die eher an Skandinavien erinnern als an die Mittelmeerinsel.

In den Bergen maß die Schneedecke teilweise bis zu 1,4 Meter. Die Schneefälle lösten anfangs Begeisterung aus. Hunderte Schaulustige strömten in die Berge, um zwischen schneebedeckten Gipfeln zu wandern. Doch viele Mallorquiner und Inselbesucher waren offenbar unvorbereitet.

Sturmschäden durch "Juliette"

Im Kloster Lluc waren knapp 100 Ausflügler ohne Handyempfang und Strom eingeschneit. Einsatzkräfte konnten teilweise erst nach Stunden zu Menschen vordringen, die in höher gelegenen Regionen eingeschneit waren. Am Dienstagabend erreichte die Bergrettung das Kloster. Immerhin hatte der Wallfahrort genug Schlafplätze und Essen.

Gefährlicher war die Lage für eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die in einem Campingmobil auf einem Pass in den Bergen übernachten wollte. Eine Kiefer stürzte nachts auf ihr Fahrzeug, wie die deutschsprachigen Medien Mallorca Magazin und Mallorca Zeitung berichteten. Retter konnten nur zu Fuß zu der Familie vorstoßen, die bereits unterkühlt war. Ein anderes Wohnmobil in der Nähe, das eine Heizung besaß, nahm die Familie auf. In Palma wurden ein Vater und seine beiden Kinder aus einem Auto gerettet, das von Wassermassen mitgerissen worden war. Der Mann hatte versucht, ein normalerweise trockenes Flussbett zu durchfahren, wie die Zeitung Última Hora berichtete.

Mehrere Straßen brachen ein, unterspült von Regen und Schmelzwasser. Starke Winde richteten vor allem im Osten der Insel Schäden an, wie die Zeitung Diario de Mallorca berichtete. Dächer wurden abgedeckt und Bäume stürzten um, heftiger Regen zog Überschwemmungen nach sich.

Teilweise schneite es auch im Flachland und sogar an einigen Stränden. In den Badebuchten blieb der Schnee aber nicht lange liegen. Palma blieb größtenteils von der weißen Pracht verschont. Am Mittwoch zog das Sturmtief schließlich Richtung Osten ab.

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