Vermisster Elias aus Potsdam: Ermittler gehen von Verbrechen aus

Polizei geht von "unfreiwilligem Verschwinden" aus

Seit mehr als zwei Wochen wird der sechsjährige Elias aus Potsdam vermisst. Für die Polizei ist der Fall rätselhaft. Ein derart spurloses Verschwinden habe es in den vergangenen zehn Jahren nicht gegeben, sagt Polizeisprecher Heiko Schmidt. Obwohl zahlreiche Hinweise bei den Ermittlern eingegangen seien, habe sich nach der Auswertung von mehr als 600 Tipps keine erfolgversprechende Spur ergeben.

Die lange Zeit, die verstrichen sei, spricht Schmidt zufolge dagegen, dass das Kind weggelaufen oder verunglückt ist. Ein "unfreiwilliges Verschwinden", wie es der Sprecher nennt, werde immer wahrscheinlicher.

Bisherige Suche blieb erfolglos

Eine aus 60 Beamten bestehende Sonderkommission in Potsdam arbeitet Schmidt zufolge intensiv an dem Fall. In drei täglichen Runden werden aktuelle Ermittlungsergebnisse besprochen.

Am vergangenen Wochenende hatten Beamte noch einmal Wälder und Wiesen durchkämmt. Im Flüsschen Nuthe wurde ein 18-Tonnen-Bagger der Bundeswehr eingesetzt, um das Ufer umzugraben - doch die Suche nach dem Kind blieb ergebnislos.

Polizei prüft Zusammenhang mit vermisster Inga

Die Gegend um den Wohnort von Elias im Stadtteil Schlaatz ist seit dem Verschwinden des Jungen am 8. Juli nahezu komplett abgesucht worden, fast 1800 Beamte waren im Einsatz. Die Sonderkommission wird nun vor allem verbliebene Hinweise abarbeiten und weitere Zeugen befragen.

Einen Zusammenhang mit dem Verschwinden der fünfjährigen Inga im nur anderthalb Autostunden entfernten Stendal in Sachsen-Anhalt hatten die Ermittler zunächst ausgeschlossen. Jetzt wird auch in diese Richtung ermittelt.