Süddeutsche Zeitung

Untersuchungen zu Flugunfall:Lufthansa-Airbus fliegt mit beschädigtem Rumpf über den Atlantik

Gerade noch einmal gutgegangen: Beim Start in Chicago kommt ein Flugzeug vom Typ A330 mit dem Heck auf der Startbahn auf. Mit beschädigtem Rumpf fliegt die Maschine über den Atlantik und landet in München. Die Besatzung will von dem Vorfall nichts bemerkt haben.

Ein Airbus der Lufthansa ist mit beschädigtem Rumpf über den Atlantik geflogen. Die Maschine vom Typ A330 hatte offenbar beim Start am 5. März in Chicago mit dem Heck aufgesetzt und war danach wie geplant nach München gestartet. Der Aluminium-Rumpf des Flugzeuges habe aber deutliche Schleifspuren gezeigt. "Die Druckkabine wurde nicht beschädigt", sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig.

Der Zwischenfall wird von der BFU als "schwere Störung" bewertet und gemeinsam mit der Lufthansa untersucht, bestätigte die Behörde am Mittwoch einen Bericht von stern.de. So soll auch geklärt werden, warum die Besatzung nicht reagierte.

Laut stern.de hatte der achteinhalbstündige Flug LH 435 in der üblichen Höhe von etwa 11.000 Metern stattgefunden, wo erhebliche Druckunterschiede zwischen Kabine und Umgebung herrschen. Ein Leck in der Druckkabine kann in dieser Höhe verheerende Folgen haben. Zur Reparatur soll der Jet in nur 2000 Meter Höhe von München nach Hamburg geflogen worden sein.

Lufthansa bestätigt den Zwischenfall, wollte sich aber mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen nicht zu Einzelheiten äußern. "Wir wollen das genau aufgeklärt haben", sagte ein Sprecher des Unternehmens in Frankfurt. Verwundert sei man über die Bekanntgabe von Zwischenergebnissen durch die BFU. Der Jet mit der Kennung D-AIKJ sei nach dem Zwischenfall noch nicht wieder im Einsatz. Nach BFU-Angaben soll ein Zwischenbericht zu dem Vorfall voraussichtlich im Mai veröffentlicht werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1645448
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/dpa/sks
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.