Süddeutsche Zeitung

Hochwasser:Katastrophenalarm in der Sächsischen Schweiz

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Die Menschen in Sachsen kommen nicht zur Ruhe: Viele Hochwasseropfer hatten die Aufräumarbeiten nach der ersten Welle bereits abgeschlossen. Nun hat es erneut sintflutartig geregnet.

Nach neuen unwetterartigen Niederschlägen hat sich die Lage in den Hochwassergebieten in Sachsen wieder verschärft. In der Nacht zum Montag stiegen vielerorts kleinere Flüsse in kurzer Zeit stark an, berichtete Karin Bernhardt vom Landeshochwasserzentrum in Dresden.

Für Teile der Sächsischen Schweiz wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Er gilt für das Kirnitzschtal und Bad Schandau. Das Umweltministerium in Dresden erwartet, dass auch für Teile des Landkreises Bautzen wegen steigender Pegelstände im Laufe des Tages Katastrophenalarm ausgerufen wird.

"Es ging ganz schnell"

Ein Sprecher des Landratsamts Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sagte, der Alarm gelte bis auf Widerruf. Die Kirnitzsch sei in den Morgenstunden rasant angestiegen und habe den Richtwert für die höchste Alarmstufe überschritten. Automatische Messeinrichtungen seien ausgefallen. "Es ging ganz schnell."

Die Wassermassen hätten wie vor einer Woche zahlreiche Häuser von Anliegern in dem Tal überflutet. "Für die Betroffenen ist das sehr bitter", sagte er. Viele seien mit dem Aufräumen fertig gewesen und hätten bereits mit dem Wiederaufbau begonnen.

Die Kirnitzsch ist ein Nebenfluss der Elbe. In der Nacht fielen vereinzelt mehr als 40 Liter pro Quadratmeter. Nach Angaben des Hochwasserzentrums wurde in Ostsachsen an mehreren Pegeln der Richtwert der zweithöchsten Alarmstufe überschritten. Die Lage sei insgesamt aber bei weitem nicht so kritisch wie vor einer Woche, sagte die Sprecherin des Landeshochwasserzentrums Bernhardt.

Nach Angaben der Behörden wurden in einigen Ortschaften Keller überflutet. Zudem mussten mehrere Straßen wegen umgestürzter Bäume, Überspülungen oder Erdrutschen gesperrt werden. Menschen kamen nach bisherigen Informationen nicht zu Schaden.

Bernhardt sagte, an den Oberläufen von Spree, Schwarzer Elster und Lausitzer Neiße fielen die Pegelstände wieder, während sie an den Unterläufen anstiegen. Vereinzelt könnte nun auch dort die Alarmstufe 3 erreicht werden.

Unterdessen nähert sich von Südwesten ein neues Tiefdruckgebiet, das am Dienstag teils ergiebigen Dauerregen mit sich bringen könnte. "Wir können noch keine Entwarnung geben", sagte die Sprecherin. Die Lage werde weiter intensiv beobachtet. Nach derzeitigem Stand sei eine so dramatische Situation wie vor einer Woche aber nicht zu erwarten.

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