Süddeutsche Zeitung

SZ-Kolumne "Bester Dinge":321 Mal erfolgreich tot gestellt

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Ein US-Amerikaner hat eine sehr eigenwillige Rolle in einer TV-Serie ergattert - und das gewissermaßen, ohne auch nur einen Finger zu rühren.

Von Violetta Simon

Eine männliche Leiche am Ufer eines Sees. Im Hintergrund läuft der Song "Vigilante Shit" von Taylor Swift, sehr stimmungsvoll. Spektakulärer ist die Szene im Moor: Zwei Labradore stehen etwas ratlos bei einem Mann, der bäuchlings im flachen Wasser liegt.

Jeder Mensch hat etwas, das er besonders gut kann. Josh Nalley legt sich hin und stellt sich tot. Der Mann aus Kentucky, der eigentlich Restaurantleiter ist, wünscht sich offenbar nichts sehnlicher, als eine Leiche in einem Film zu spielen. 321 Tage hintereinander mimte er deswegen einen leblosen Körper und postete die Clips auf Tiktok: in einem Pool treibend, mitten auf einem Waldweg liegend, mit starren Augen an einem Baum lehnend, dahingestreckt auf einer Landstraße, neben der offenen Tür seines Jeeps. Oder auf dem Walk of Fame - wie ein Knochensack liegt er da und wartet auf den Ruhm.

Die Ausdauer hat sich nun tatsächlich ausgezahlt: Am 3. November wird der 42-Jährige, dem inzwischen 120 000 Fans folgen, in der US-Serie "CSI Vegas" auftreten. Er sei der perfekte Darsteller für die Leiche im Hintergrund des Leichenschauhauses, bestätigt Jason Tracey, Hauptverantwortlicher der Serie.

Der New York Times sagte Nalley, er wolle Leute vor allem zum Lachen bringen. Und so eine Beharrlichkeit könne ja auch inspirierend sein für den ein oder anderen, oder nicht? Den Durchbruch als gefragte Profileiche hat er auf jeden Fall geschafft - ohne einen Finger zu rühren. Mittlerweile sind sogar schon weitere Angebote bei ihm eingetrudelt, für diverse Low-Budget-Filme - und ein Musikvideo.

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