Süddeutsche Zeitung

Ted Kaczynski:Der "Unabomber" ist tot

Der 81-jährige US-Terrorist Ted Kaczynski ist leblos in seiner Zelle in North Carolina gefunden worden. Er hatte zwischen 1978 und 1995 mit Paketbomben drei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.

Von Max Muth

Der als "Unabomber" in den USA bekannt gewordene Theodore "Ted" Kaczynski ist am Samstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Kaczynski sei in einem Gefängnis im US-Bundesstaat North Carolina tot in seiner Zelle aufgefunden worden, berichtete der Sender ABC News unter Berufung auf die US-Gefängnisbehörde.

Der frühere Mathematikprofessor hatte zwischen 1978 und 1995 mit mysteriösen Bombenanschlägen in den USA für Angst und Schrecken gesorgt. Er tötete dabei drei Menschen und verletzte mehr als 20 weitere. Die Anschläge richteten sich meist gegen Universitäten und Fluggesellschaften, was ihm nach den Anfangsbuchstaben ( Universities, Airlines) dieser Ziele den Namen Unabomber einbrachte.

Über ein Jahrzehnt gelang es Kaczynski, den Ermittlern des FBI entwischen. Festgenommen wurde er schließlich durch einen Zufall. Kaczynski hatte US-Zeitungen aus der Anonymität heraus einen Deal vorgeschlagen. Wenn sie ein von ihm verfasstes Manifest veröffentlichen würden, werde er seine Terroranschläge einstellen. Die Washington Post willigte auf Drängen von FBI und Staatsanwaltschaft schließlich ein.

Nach der Veröffentlichung erkannte Kaczynskis Bruder Schreibstil und Inhalte des Manifests wieder und gab den Behörden den entscheidenden Tipp. Im April 1996 wurde Kaczynski festgenommen und 1998 zu lebenslanger Haft verurteilt. 2017 waren die Verbrechen Kaczynskis und die Jagd auf das Phantom "Unabomber" in der hochgelobten Serie "Manhunt" verfilmt worden.

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