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Australien:Eine Fahrt durch Sydney könnte den Kopf kosten

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Zehn neue Fähren hat die Stadt bestellt - und die bereiten einige Probleme. Der Verkehrsminister allerdings gibt sich betont gelassen.

Sydney hat ein Problem. Genauer gesagt: zehn Probleme. So viele neue Fähren hat die größte Stadt Australiens aus Indonesien gekauft. Ende des Jahres sollen sie in Betrieb gehen und Menschen über die vielen Wasserwege befördern. Zehn Sitze gibt es jeweils auf dem Oberdeck. Richtig bequem können es sich die Fahrgäste dort aber nicht machen, denn unterwegs kommen Gefahren auf sie zu.

Auf dem Parramatta River müssen die Fähren die historische Camellia-Brücke passieren. Schon seit mehr als 120 Jahren überqueren hier Züge den Fluss. Bislang war die "Camellia" kein Problem. Für die neuen Fähren aber ist sie zu niedrig. Auch eine Brücke mit Gasleitungen ganz in der Nähe könnte für Fährgäste auf dem Oberdeck zur Bedrohung werden.

Damit alle eine sichere (wenngleich eher unentspannte Fahrt erleben) hat das Transportministerium des Bundesstaats New South Wales Lösungen parat: Während der Fahrt dürften die Kunden das Oberdeck "genießen", lediglich beim Passieren der Brücke müssten sie zum Unterdeck wechseln, sagte eine Sprecherin der Brisbane Times .

Die Opposition nennt die Pläne ein "Fiasko". Transportminister Andrew Constance reagiert auf die Kritik: "Ich denke, jeder sollte eine Beruhigungstablette nehmen und erkennen, dass dies eine gute und keine schlechte Nachricht ist", wird Constance beim Fernsehsender abc zitiert. Immerhin könnten die Fahrgäste bald überhaupt draußen sitzen - auf den meisten Booten, die derzeit in Betrieb sind, sei das schließlich gar nicht möglich. "Viele Leute mögen es, auf Fähren nach draußen zu gehen und die wundervolle Landschaft und die frische Luft zu genießen."

Bislang aber bringen die neuen Fähren wenig Genuss. Dem Sender abc zufolge wurde auf vier der neuen Fähren, die schon zum Testen nach Australien kamen, Asbest gefunden. Dafür allerdings sei ein privater Transportunternehmen verantwortlich gewesen, erklärte der Minister.

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