Süddeutsche Zeitung

Netz-Kriminalität:Frühere Betreiber von movie2k.to verhaftet

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Sechseinhalb Jahre nach der Abschaltung des illegalen Streamingportals movie2k.to haben die Ermittlungsbehörden zwei mutmaßliche Hauptbetreiber festgenommen. Die beiden 37 und 44 Jahre alten Männer sind bereits vergangene Woche in Bayern und Rheinland-Pfalz gefasst worden.

Zudem wurde in Berlin ein 37 Jahre alter Immobilienunternehmer unter Geldwäscheverdacht festgenommen. Er soll Erträge aus dem Betrieb von movie2k.to in Immobilien angelegt und verwaltet haben. Gegen alle drei Verdächtigen wurden Haftbefehl erlassen. Es handele sich um deutsche Staatsangehörige. Vorausgegangen waren aufwendige Ermittlungen in Zusammenarbeit mit dem sächsischen Landeskriminalamt und der Leipziger Steuerfahndung.

Das Portal movie2k.to war schon im Mai 2013 abgeschaltet worden. Laut Generalstaatsanwaltschaft wurden dort rund 880 000 Raubkopien von Filmen und Serien veröffentlicht. Die Betreiber hätten das Portal damals selbst vom Netz genommen, sagte Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, am Montag.

5,1 Millionen Euro bekam der verdächtige Berliner Immobilienunternehmer

Zwei Jahre zuvor hatte die Generalstaatsanwaltschaft zu einem Schlag gegen das damals viel genutzte Filmeportal kino.to ausgeholt. Dessen Drahtzieher wurden wegen massenhafter Urheberrechtsverletzungen zu Haftstrafen verurteilt. Auch die Betreiber des Ablegers kinox.to wurden strafrechtlich verfolgt.

Einnahmen erzeugten die Portalbetreiber laut Klein über Werbung und Abofallen. Über movie2k.to seien so mehrere Millionen Euro zusammengekommen. Die Geldflüsse wurden über Briefkastenfirmen und Finanzagenten in Europa und Asien geleitet.

Allein 5,1 Millionen Euro sollen die Betreiber von movie2k.to über eine niederländische Briefkastenfirmma an den verdächtigen Berliner Immobilienunternehmer überwiesen haben. Das Geld legte er unter anderem in Immobilien in Sachsen, Brandenburg und Berlin an.

Wann Anklage gegen die Verdächtigen erhoben wird, ist noch offen. Bei den Männern sind umfangreiche Beweismittel - von IT-Technik über Handys bis zu Unterlagen - sichergestellt worden, die jetzt ausgewertet werden müssen.

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dpa/mpu
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