Süddeutsche Zeitung

Sprengstoff-Fund in Hamburg:Zwei Weltkriegsbomben erfolgreich entschärft

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Erst München, jetzt Hamburg: Eine Woche nach der spektakulären Sprengung in Schwabing wurden in der Hansestadt zwei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Auch hier war die Entschärfung kompliziert.

Um halb zwei Uhr morgens gibt eine grüne Leuchtrakete Entwarnung: Nach dem Fund von zwei Weltkriegsbomben in Hamburg ist es Experten in der Nacht gelungen, die Sprengsätze zu entschärfen. Die Bomben waren bei Sondierungsarbeiten auf dem Heiligengeistfeld im Stadtteil St. Pauli entdeckt worden.

Die amerikanischen Sprengkörper mit einem Gewicht von 500 und 1000 Pfund lagen nach Angaben der Feuerwehr in der Mitte des unbebauten Geländes. Dort fand vor kurzem noch der Hamburger Dom, ein beliebtes Volksfest, statt.

Mit der Entschärfung konnten die Experten erst kurz vor Mitternacht beginnen, weil zuvor mehr als 5000 Anwohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen mussten, teilte die Feuerwehr mit. Mit Shuttlebussen konnten sich die Menschen in Unterkünfte bringen lassen. Viele verbrachten den Abend außer Haus, aber auch im Schanzenviertel - von Chaos oder Panik keine Spur. Einige Wirte ließen ihre Lokale wegen der unerwartet hohen Gästezahl länger offen.

Komplizierte Entschärfung

Die Straßen um das Gelände und den angrenzenden Park "Planten un Blomen" wurden gesperrt, die U-Bahn-Stationen Feldstraße und St. Pauli geschlossen und der Verkehr der U-Bahnlinie U3 unterbrochen. Auch die Station Messehallen auf der Linie U2 wurde vorübergehend dicht gemacht.

Vor der Entschärfung musste der Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr die beiden aufeinander liegenden Bomben trennen. Lange war unklar, ob die obere Bombe gefahrlos abgehoben werden kann. Ein Feuerwehrsprecher hatte deshalb zunächst auch eine kontrollierte Sprengung nicht ausgeschlossen.

Die Entschärfung glückte jedoch schließlich. Eine kleine Detonation habe es gegeben, sagte der Sprecher. Die sei aber ein üblicher Bestandteil der konventionellen Entschärfung.

In der vergangenen Woche hatte ein Sprengstoffexperte im Münchner Stadtteil Schwabing eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg zur Explosion gebracht.

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