Süddeutsche Zeitung

Weihnachtsleute:Außen Rapper, innen Weihnachtsmann

Lesezeit: 1 min

Marteria freut sich aufs Fest, Dietmar Bär fremdelt damit, und Pamela Anderson interpretiert das Outfit des Weihnachtsengels maritim.

Marteria, 40, Rapper, weihnachtet sehr. "Ich bin ein richtiger Fan mit allem Drum und Dran, mit Backen und Weihnachtsbaumschmücken", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Weihnachten verbringe er zu Hause in seiner Geburtsstadt Rostock. "Für mich ist das so Heimat und Familie, und ich mag das total. Ich genieß die Zeit." Auch ein Weihnachtsmannritual gebe es bei ihnen. "Es gibt immer noch das Klopfen, und alle lachen sich tot, und man macht immer noch Witze. Der Weihnachtsmann kommt immer noch und stellt die Sachen vor der Tür ab."

Dietmar Bär, 61, Schauspieler, fremdelt mit dem Fest. "Einerseits habe ich gar kein Verhältnis mehr zum christlichen Fest", sagte er der Augsburger Allgemeinen. "Aber ich weiß auch, dass das Kind in mir vieles mag, was mit Weihnachten verbunden ist." Etwa die Gerüche auf dem Weihnachtsmarkt. An das religiöse "Wunder" Weihnachten, also die Geburt Gottes im Jesuskind, glaube er "tatsächlich gar nicht", sagte Bär. "Zumal ja selbst das Datum nicht stimmt. Aber ich bin immer noch überrascht, welche Kraft das Fest hat."

Pamela Anderson, 55, Schauspielerin, ist im Schnee unsichtbar. Bei einem Besuch der Pariser Jacquemus-Show lief sie in einem federbesetzten Outfit des Labels über den Laufsteg. Manche Beobachter sahen in ihrem lampenschirmhaften Riesenhut Ähnlichkeiten zu einer Qualle. In Anbetracht der Jahreszeit ist es aber auch nicht unwahrscheinlich, dass Anderson sich als modern interpretierter Weihnachtsengel gekleidet hat.

Margot Käßmann, 64, evangelische Theologin, hat keinen Zweifel an der Existenz von Engeln. "In der biblischen Weihnachtsgeschichte beispielsweise wimmelt es geradezu von Engeln", sagt sie dem Evangelischen Pressedienst. Käßmanns liebster Engelvers stammt aus dem biblischen Psalm 91: "Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen." Engel seien die Mittler Gottes, die Erfahrung von Gottes Nähe, sagt die Theologin: "Sie vermitteln, was Gott will, sie sagen die Gegenwart, die Anwesenheit Gottes zu. Gott ist da, tröstend, haltend, bergend und sagt: 'Fürchte dich nicht!‛ Diese Zusage ist so etwas wie die Visitenkarte der Engel, denke ich." Einer Online-Befragung durch Yougov im Jahr 2016 zufolge glaubt jeder zweite Deutsche an Engel.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5716077
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/epd/lask
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.