Süddeutsche Zeitung

Leute:Weihnachten auf Zehenspitzen

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David Beckham schummelt beim Familienfoto, der Nikolaus hat ziemlich viele Briefe geschrieben und ein Elfjähriger rettet zwei Menschenleben an einem Tag.

David Beckham, 46, ehemaliger britischer Fußballspieler, hat beim Weihnachts-Familienfoto geschummelt. Auf dem Bild, das er bei Instagram postete, ist er mit seiner Frau Victoria, 47, und den vier gemeinsamen Kindern in schicker Kleidung vor dem Weihnachtsbaum zu sehen. Wer genau hinsieht, entdeckt: Beckham steht leicht auf den Zehenspitzen. Offenbar, um sich ein bisschen größer zu machen. Erfolglos - Sohn Romeo, 19, der direkt neben ihm steht, überragt ihn trotzdem.

Britney Spears, 40, US-amerikanische Popsängerin, gibt sich zum Jahresende nachdenklich. "Ich wurde grundlos von allen Seiten verletzt, und meine Familie hat mir wehgetan", schrieb sie in einem langen Instagram-Eintrag über den Kampf gegen ihre Vormundschaft. Zunächst habe sie ihre Situation verdrängt. "Dann schloss sich der Kreis, mein Herz hat die Führung übernommen - und ich war eine Löwin." Spears stand seit 2008 unter Vormundschaft, nachdem sie wegen privater und beruflicher Probleme zusammengebrochen war. Ihrer Familie und ihrem Betreuer warf sie wiederholt vor, ihr Leben zu kontrollieren und sich an ihr zu bereichern. Im November erlangte sie per Gerichtsentscheid ihre Freiheit zurück. Spears schrieb, ihr habe es geholfen, sich ihre Erfolge in Erinnerung zu rufen und zu Gott zu beten.

Dayvon Johnson, 11, US-Schüler, hat zwei Menschen an einem Tag das Leben gerettet. Der Sechstklässler aus Muskogee in Oklahoma half Anfang Dezember erst einem Mitschüler und dann einer Frau, deren Haus brannte. Der Mitschüler drohte an einem Flaschendeckel zu ersticken, Dayvon Johnson machte den "Heimlich"-Griff und rettete ihn so, wie CNN unter Berufung auf lokale Medien berichtet. Am selben Abend sah er ein brennendes Haus und half einer älteren Bewohnerin von ihrer Veranda zum Auto. Nun wurde der Elfjährige von der Polizei und seiner Schule geehrt - mit drei Auszeichnungen an einem Tag.

Jörg Pilawa, 56, Moderator, kann gut ohne große Feiern leben. "Ich hab in meinem Leben genug Partys gefeiert", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Mir tut da mehr die junge Generation leid, denen haben wir in der Pandemie eh schon viel abverlangt." Er hoffe, dass "das die Politik mal realisiert und sich dafür nicht nur bedankt, sondern den jungen Leuten vielleicht mal 2022 ein paar Goodies zuwirft".

Nikolaus von Myra, Heiliger mit saarländischem Postamt, hat dieses Jahr so viele Briefe wie noch nie beantwortet. Die 44 ehrenamtlichen Mitarbeiter im Nikolauspostamt in St. Nikolaus antworteten auf 30 711 Schreiben von Kindern aus insgesamt 43 Ländern. Dies seien 866 Briefe mehr gewesen als im Vorjahr, teilte der Festausschuss St. Nikolaus nun mit. Die meiste Post, etwa 90 Prozent, kam aus Deutschland, gefolgt von Taiwan (1083), Frankreich (374) und China (352). Die Antworten ins Ausland wurden auf Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Polnisch, Chinesisch und seit diesem Jahr neu ins Ungarische übersetzt. Seit mehr als 50 Jahren schreiben Kinder an den Nikolaus in dem kleinen Ort in der Gemeinde Großrosseln nahe der französischen Grenze, jeder Brief wird beantwortet.

Matteo Parmeggiani, 33, italienischer Dirigent, hat für einen Heiratsantrag das Jahresabschlusskonzert unterbrochen. Der Dirigent und Gründer des Orchesters Senzaspine in Bologna legte zwischen einer Zugabe und der nächsten den Taktstock nieder, sprach kurz über den Begriff der Familie und fragte dann seine Lebensgefährtin, die Flötistin Annamaria Di Laurio, auf Knien: "Willst du mich heiraten?". Wie in einer vom Corriere di Bologna verbreiteten Videoaufnahme zu sehen ist, kam Di Laurio unter tosendem Applaus nach vorn. Sie sagte Ja und küsste ihren Neuverlobten. Ein Mitgründer des Orchesters übernahm in diesem Moment den Taktstock und ließ das Orchester den Blumenwalzer von Peter Tschaikowsky spielen.

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