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SZ-Kolumne "Bester Dinge":Schluck oder Schmuck

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Mit Überraschungen im Essen ist das so eine Sache. Nicht immer kann man sich über einen Fremdkörper in der Speise so freuen wie ein Ehepaar aus New Jersey.

Von Alexander Menden

Fremdkörper im Essen zu finden, gehört in der Regel nicht zu den erfreulichsten Erlebnissen bei einem Restaurantbesuch. Das berühmte Haar in der Suppe, ja selbst eine Kakerlake, sind zwar eklig, aber zumindest nicht schädlich. Wer hingegen einen Heiratsantrag vorbereitet, indem er oder sie einen Ring im Lachsbrötchen versteckt, sollte hoffen, dass diese Überraschung nicht auf den Magen schlägt oder einen Zahnarztbesuch zur Folge hat. Es gibt aber auch Dinge, die sind einfach natürlicher Teil einer Zutat. Kirschkerne im Kirschstreusel zum Beispiel oder Olivenkerne auf dem Antipasti-Tellerchen. Verzehrrisiko, könnte man sagen.

Nur in den seltensten Fällen freut man sich so sehr darüber, auf etwas Hartes in der Mahlzeit zu stoßen, wie Maria und Michael Spressler, ein Ehepaar aus New Jersey. In ihrem Lieblingsrestaurant, dem "Lobster House" in Cape May, hatten sie als Vorspeise Venusmuscheln bestellt. "Ich war bei der zwölften Muschel", berichtete Michael Spressler dem Fernsehsender KYW-TV. "Als ich sie auf die Gabel nahm, fühlte sie sich ziemlich schwer an, aber ich dachte mir nichts dabei." Beim Kauen habe er dann bemerkt, dass er noch irgendetwas anderes im Mund hatte. Spressler dachte zuerst, er habe sich einen Zahn abgebrochen. Doch dann stellte sich heraus, dass es sich um eine Perle mit fast neun Millimetern Durchmesser handelte.

Die Perle wurde noch nicht geschätzt, könnte aber als Naturperle Tausende Dollar wert sein. Jetzt soll sie Teil eines Schmuckstücks werden. Man kann nur hoffen, dass nicht irgendwer eines Tages auf die Idee kommt, dieses als Überraschung im Essen zu verstecken. Beim zweiten Mal beißt garantiert jemand drauf.

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