Süddeutsche Zeitung

Bei Seattle:Zwei Tote bei Schießerei an US-Schule

Lesezeit: 2 min

Tote und Verletzte bei Schießerei an Schule

Ein Jugendlicher hat in einer High School der Kleinstadt Marysville nördlich von Seattle um sich geschossen. Nach Angaben der Polizei kam dabei eine Schülerin ums Leben, vier wurden verletzt. Zwei 14-jährige Mädchen und ein Junge schweben in Lebensgefahr. Das vierte Opfer sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Die ersten Schüsse fielen dem US-Sender CNN zufolge in der Schulkantine. Ein Junge sagte dem lokalen Fernsehsender Kiro, er habe beim Essen plötzlich Schüsse hinter sich gehört. "Ich habe eine Waffe gesehen, die auf unseren Tisch gerichtet war. Dann bin ich zum Ausgang gerannt."

Ein anderer Mitschüler sagte dem TV-Sender King, dass der Schütze erst ganz "ruhig" mit anderen Jugendlichen in der Kantine zusammengesessen und dann plötzlich das Feuer eröffnet habe. "Ich habe gesehen, wie drei Kinder am Tisch zusammengesunken sind, als würden sie tot zu Boden fallen", berichtete er.

Daraufhin sei das ganze Gebäude abgeriegelt worden. Die Polizei suchte in den Klassenzimmern nach dem Täter und markierte "saubere" Räume mit Klebebeand. Vor der Schule warteten Rettungswagen. TV-Sender zeigten Bilder von Schülern, die ruhig ins Freie geführt wurden. Sie kamen in einer nahe gelegene Kirche unter, wo sich schon zahlreiche aufgelöste Eltern versammelt hatten, oder wurden mit Bussen in Sicherheit gebracht. Andere Klassen wurden gebeten, sich in den Zimmern zu verbarrikadieren. Insgesamt besuchen rund 2500 Schüler die High School.

Schütze tot aufgefunden

Nach der Tat tötete sich der Täter der Seattle Times zufolge selbst. Bei ihm soll es sich nach Angaben eines Polizeisprechers um einen 14-jährigen Schüler der High School handeln. Medien berichten, dass der Jugendlichen ein beliebter Schüler gewesen sein soll, der Football spielte und kürzlich zum "Homecoming King" gewählt worden sein soll, dem "Schulball-König". Augenzeugen erzählten in der Seattle Times, er habe gezielt auf Freunde gefeuert. Zwei der Verletzten im Alter von 14 und 15 Jahren seien seine Cousins gewesen.

Die Beamten bestätigten, dass die Waffe, die der Schütze benutzte, legal erworben wurde. Die Ermittlungsbehörde FBI sandte Agenten zur Unterstützung nach Marysville. US-Präsident Barack Obama ließ sich laufend über die Ereignisse informieren.

In den USA kommt es immer wieder zu Amokläufen von Schülern. Nach der Tat an einer Grundschule in Newton mit 20 toten Erstklässlern im Dezember 2012 scheiterte Obama mit seiner Reform für schärfere Waffengesetze am Kongress. Sie sah ein Verbot von halbautomatischen Gewehren und eine strengere Überprüfung von Waffenkäufern vor.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2191182
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/AFP/zoch/anri/mest
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.