Süddeutsche Zeitung

Nach tödlichem Bombenanschlag:Behörden riegeln Mallorca ab

Lesezeit: 1 min

Nach dem Tod von zwei Polizisten bei einem Bombenanschlag auf Mallorca haben die Behörden Flughäfen und Häfen der spanischen Ferieninsel dichtgemacht. Die Ermittler vermuten die Eta hinter dem Anschlag.

Nach dem Autobombenanschlag auf Mallorca mit zwei Toten haben die spanischen Behörden die Ferieninsel abgesperrt. Der Flughäfen und die Häfen würden dichtgemacht, damit "die Terroristen nicht fliehen können", teilte die Präfektur mit. Damit war Mallorca von der Außenwelt praktisch abgeriegelt.

Bei den Opfern auf Mallorca handelt es sich um zwei Beamte der paramilitärischen Guardia Civil (Zivilgarde). Nach Angaben der Regionalregierung gab es außerdem mehrere Verletzte.

Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, es lägen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass Deutsche von dem Anschlag betroffen seien. Das Generalkonsulat sei mit dem Fall befasst und stehe in engem Kontakt zu den spanischen Behörden.

Palmanova gehört zur Gemeinde Calvià, unweit der Inselhauptstadt Palma de Mallorca. Der Sprengsatz detonierte vor einer Polizeikaserne in Palmanova. Die Ortschaft liegt nahe dem Marivent-Palast, der Urlaubsresidenz der spanischen Königsfamilie. An diesem Wochenende wurden König Juan Carlos und Königin Sofía auf der Balearen-Insel erwartet. Spaniens königliche Familie verbringt ihre Sommerferien traditionell im Marivent-Palast auf Mallorca.

Nach Angaben der Ermittler deutet alles darauf hin, dass es sich bei dem Attentat um einen weiteren Anschlag der baskischen Untergrundorganisation Eta handelt. Dabei wurde offenbar eine Haftbombe benutzt, die am Boden eines Polizeifahrzeuges angebracht worden war. Am Mittwoch hatte die Eta in der nordspanischen Stadt Burgos vor einer Polizeikaserne eine 200-Kilo-Bombe gezündet und 65 Menschen verletzt.

Die EU-Kommission verurteilte den Anschlag in einer ersten Reaktion scharf. "Die spanischen Institutionen und Behörden sollen wissen, dass sie im Kampf gegen den Terrorismus die uneingeschränkte Unterstützung der Europäischen Kommission haben", erklärte die Brüsseler Behörde.

Wie lange die Schließung von Flughäfen, See- und Jachthäfen dauern sollte, wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Die Fluggesellschaft Air Berlin sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Flughafen von Palma de Mallorca bleibe bis 22.00 Uhr geschlossen. Nach spanischen Angaben sollte der Flughafen für eine unbestimmte Zeit gesperrt bleiben. Der Flughafen von Mallorca ist während der Feriensaison einer der Airports mit dem höchsten Passagieraufkommen in Europa.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.161678
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/AFP/AP/Reuters/dpa/aho
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.