Süddeutsche Zeitung

Nach dem Tod von König Bhumibol:Thailand trauert - schwarze Kleidung wird knapp

Viele Thailänder haben offenbar nicht genug schwarze Kleidung im Schrank hängen, um sich nach dem Tod von König Bhumibol Adulyadej über einen längeren Zeitraum in der Trauerfarbe zu kleiden. Im ganzen Land ist die Nachfrage nach schwarzen Textilien einem Bericht der Bangkok Post zufolge stark gestiegen.

In Scharen seien viele Verkäufer zu Großhändlern gefahren, um sich mit neuer schwarzer Kleidung einzudecken, was in Bangkok zu zahlreichen Staus geführt haben soll.

Die thailändischen Behörden warnen Händler davor, aus der Situation Profit zu schlagen. Das Wirtschaftsministerium habe Untersuchungsteams losgeschickt, um sicherzustellen, dass die Verkäufer keine allzu hohen Preise für die Trauerkleidung verlangen, zitiert die Bangkok Post einen Regierungssprecher. Allen Händlern, die Wucherpreise verlangen, drohe bis zu sieben Jahren Gefängnis und eine hohe Geldstrafe.

Einjährige Staatstrauer

Die thailändische Militärregierung hat eine einjährige Staatstrauer angeordnet und den Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes empfohlen, sich in dieser Zeit schwarz zu kleiden. Aber auch viele andere Menschen verspüren offenbar den Wunsch, ihrer Trauer über einen längeren Zeitraum durch die Kleidung Ausdruck zu verleihen.

"Die Preise sind im Vergleich zu früher gestiegen", zitiert die Bangkok Post eine Krankenschwester aus Bangkok. "Aber Geld sollte hier nicht im Vordergrund stehen. Wir werden die Kleidung ein Jahr lang tragen."

Neben Schwarz gilt im buddhistisch geprägten Thailand auch Weiß als Trauerfarbe. Nach Ansicht der thailändischen Touristenbehörde sollen auch Reisende gedeckte Farben und der Trauer angemessene Kleidung tragen.

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