Süddeutsche Zeitung

Schüsse in Moskau:Ermittler prüfen terroristisches Motiv des Angreifers

Nach den Schüssen an der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau gibt es Spekulationen über die Hintergründe des Angriffs. Es werde überprüft, ob der Täter Verbindungen zu Terroristen und Extremisten aus dem Nordkaukasus oder Syrien hatte. Das schrieb die russische Tageszeitung Wedomosti unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Möglicherweise sei der Angriff als Provokation geplant worden. Der Angriff auf die FSB-Zentrale fand nämlich fast zum selben Zeitpunkt statt, als im Kreml der Tag des Mitarbeiters der staatlichen Sicherheitsorgane gefeiert wurde. Daran nahm auch der russische Staatschef Wladimir Putin teil.

Am Donnerstag hatte ein Unbekannter am Lubjanka-Platz im Moskauer Stadtzentrum auf Sicherheitskräfte geschossen. Nach Angaben des FSB wurden dabei ein Mitarbeiter des Geheimdienstes und der Angreifer getötet. Das Gesundheitsministerium sprach von insgesamt fünf Verletzten. Unklar war auch am Tag nach der Tat die Identität des Angreifers. Die Ermittler in Moskau leiteten ein Strafverfahren wegen Angriffs auf Sicherheitsorgane ein.

Behörden sprechen nicht von mehreren Tätern

Medienberichte, nach denen es drei Angreifer und mehr Tote gegeben haben soll, bestätigten die Behörden nicht. Der Lubjanka-Platz ist mittlerweile wieder für den Verkehr freigegeben.

Immer wieder kommt es in Russland zu Terroranschlägen. Vielfach sind auch die Sicherheitsbehörden sowie der Geheimdienst Ziele der Angreifer. 2018 hatte sich ein junger Mann beim FSB in der Hafenstadt Archangelsk im Norden des Landes in die Luft gesprengt. Dabei wurden drei FSB-Beamte verletzt. 2017 gab es einen Angriff auf ein FSB-Büro in Ostsibirien. Ein Bewaffneter erschoss zwei Menschen und wurde anschließend getötet. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" reklamierte die Tat für sich.

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