Süddeutsche Zeitung

Monsun in Indien:Deutsche Urlauber sitzen am Himalaya fest

Lesezeit: 1 min

Die indische Gebirgsstadt Leh ist ein beliebtes Touristenziel. Nach einer Sturzflut sind die Straßen dorthin von Schlamm und Geröll blockiert. Tausende Reisende kommen nicht weg.

Nicht nur in Pakistan ist der Monsun in diesem Jahr mit tödlicher Wucht über die Bewohner des Landes hereingebrochen. Auch in Indien starben nach sintflutartigen Regenfällen in der Region Ladakh im Norden des Landes mindestens 150 Menschen bei Überschwemmungen und durch Schlammlawinen. 500 werden noch vermisst.

Hilfe für die Eingeschlossenen

Unter den Toten sind auch Ausländer: Zwei Franzosen starben, nach einem spanischen Touristen wird gesucht. Nach Angaben der Deutschen Botschaft halten sich in der Region zudem auch noch etwa 100 Deutsche auf.

Die entlegene Bergregion Ladakh, die zu den Bundesstaaten Kaschmir und Jammu gehört, ist bei Reisenden besonders beliebt. Die Hauptstadt der Region, Leh, liegt 3524 Meter über dem Meeresspiegel im Himalaya und gehört zu den Hauptattraktionen. Sie ist lediglich über zwei Straßen mit dem Rest des Landes verbunden. Nach der Flut blockierten Schlamm und Geröll die Zu-und Abfahrtswege: Tausende Touristen, darunter die deutschen Urlauber, saßen fest.

Rettungskräfte mit Helikoptern befreiten eine Gruppe von 80 Ausländern aus den für Trekkingtouren beliebten Tälern Zanskar und Markha, darunter auch sieben bis acht Deutsche.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte zu sueddeutsche.de, man habe in Delhi einen Krisenstab für die deutschen Staatsangehörigen in der betroffenen Region eingerichtet, ein Mitarbeiter der Botschaft sei in Leh vor Ort. Zudem arbeite man eng mit dem indischen Militär und den EU-Partnern vor Ort zusammen, um die Eingeschlossenen zu befreien.

Mittlerweile hat sich die Lage den Angaben zufolge leicht entspannt: Viele der Urlauber könnten ausgeflogen werden, sagte der Sprecher zu sueddeutsche.de. Wieviele Deutsche noch immer in Leh festsitzen, konnte der Sprecher jedoch nicht sagen.

Unterdessen fehlt von 33 indischen Soldaten, die vermutlich auf ihren Grenzposten von den Fluten erfasst wurden, weiter jede Spur.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.986561
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sueddeutsche.de/dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.