Süddeutsche Zeitung

Mexiko:Mehr als 50 Menschen sterben bei Flüchtlingsdrama

Der Laster kommt im südmexikanischen Ort Chiapa de Corzo von der Fahrbahn ab und kippt um. Er habe mittelamerikanische Migranten transportiert, teilt Mexikos Präsident mit.

Ein Flüchtlingsdrama hat in Mexiko mindestens 55 Menschen ihr Leben gekostet. Es gibt zudem mehr als 100 Verletzte, teilte der Gouverneur des südmexikanischen Bundesstaates Chiapas, Rutilio Escandón, in der Nacht zu Freitag mit. Ein Lastwagen, in dem Dutzende Flüchtlinge eingezwängt waren, war in der Nähe von Tuxtla Gutiérrez, der Hauptstadt des südmexikanischen Bundesstaates, wahrscheinlich wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abgekommen.

Sein Anhänger, in dem Migranten vermutlich Richtung USA geschleust werden sollten, krachte gegen eine Fußgängerbrücke, wie der Sender Milenio TV berichtete. Laut einer Liste des Zivilschutzes stammten die Verletzten, die in Krankenhäusern behandelt wurden, größtenteils aus Guatemala.

Auf Bildern war zu sehen, wie Dutzende von Leichen, mit Tüchern bedeckt, Seite an Seite neben dem Wrack des Lkw-Anhängers auf der Straße lagen. Die Präsidenten von Mexiko und Guatemala sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Auch Papst Franziskus drückte den Familien der Opfer seine "tiefe Trauer" aus.

Hunderttausende Migranten versuchen Jahr für Jahr, über den Landweg in die USA zu gelangen. Die Mehrheit stammt aus Mexiko oder aus einem der mittelamerikanischen Länder Guatemala, Honduras und El Salvador. Dort herrschen viel Armut, Gewalt und Korruption, hinzu kommen Dürren und Naturkatastrophen. Viele der Migranten werden von Schleusern dicht gedrängt in Lastwagen-Anhängern transportiert.

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