Süddeutsche Zeitung

Maroneia:Touristin in Griechenland von Wölfen getötet

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Wölfe sind für gewöhnlich vor allem eine Gefahr für Wild- und Weidetiere. Menschen greifen sie normalerweise nicht an. Doch jetzt haben wilde Tiere nach Angaben eines Gerichtsmediziners im Norden Griechenlands eine Engländerin angefallen und getötet - und es waren nicht, wie zunächst angenommen, wilde Hunde. "Es waren sicher Wölfe. Das haben wir nach einer mehrstündigen Untersuchung zusammen mit einem Veterinärexperten festgestellt", sagte der zuständige Gerichtsmediziner, Nikolaos Kifnidis, der Nachrichtenagentur dpa.

Das 63-jährige Opfer war nach Angaben der Polizei am 21. September in der Nähe der archäologischen Stätte von Maroneia im Nordosten von Griechenland auf einer Wanderung, als es von den Tieren angegriffen wurde. Die Britin soll während des Angriffs ihre Verwandten in England benachrichtigt haben. Diese hätten dann die Behörden in Griechenland alarmiert, berichteten griechische und britische Medien.

Rettungstrupps hatten daraufhin nach der vermissten Frau gesucht und am vergangenen Samstag persönliche Gegenstände und Dokumente der Frau in der Nähe von Maroneia gefunden. In der Nähe von Maroneia befindet sich das dicht bewaldete Gebiet von Ismaros. Es werde vermutet, dass dort mehrere Wolfsrudel leben.

Später seien dort auch menschliche Knochen gefunden worden. "Wir haben keine Zweifel. Die Knochen, die wir gefunden haben, stammen von der Engländerin", sagte der Gerichtsmediziner und fügte hinzu, dass große Teile des Körpers - darunter auch die Wirbelsäule - bislang nicht gefunden wurden. "Die Wölfe ziehen ihre Beute in ihr Versteck", sagte Kifnidis. So etwas habe er "in seinem Leben noch nie gesehen."

Die Ermittler versuchen derzeit, zu rekonstruieren, weshalb die Frau sich an dem abgelegenen Ort aufhielt. "Was hat sie dort gemacht? Sie war an einem sehr abgelegenen Platz unterwegs, der fußläufig schwer zu erreichen war und drei bis fünf Kilometer von der altertümlichen Stätte entfernt lag, die sie eigentlich besuchen wollte", sagte ein Polizeisprecher dem britischen Guardian. "Wir ermitteln weiter", sagte er.

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