Süddeutsche Zeitung

Lawinen in Österreich:Snowboarder 600 Meter mitgeschleift

Lesezeit: 1 min

Die Serie tödlicher Lawinen in Österreich und Bayern reißt nicht ab: Die Schneemassen begruben fünf weitere Menschen unter sich.

Bei mehreren Lawinenunglücken in Österreich sind am Donnerstag fünf Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Wintersportler aus Deutschland. Im Zillertal in Tirol starb eine Tourengeherin aus Bayern, im Kleinwalsertal verunglückte ein Snowboardfahrer aus Baden-Württemberg, wie die österreichische Bergrettung mitteilte. Allein seit Wochenbeginn starben damit acht Wintersportler bei Lawinenabgängen in den österreichischen Alpen.

Die im Zillertal verunglückte Tourengeherin wurde von der Lawine überrascht, als sie in Begleitung ihres Freundes den Gipfel bestieg. Ihrem Begleiter gelang es erst Stunden nach dem Unglück, sich aus den Schneemassen freizukämpfen und einen Notruf über sein Handy abzusetzen. Er wurde mit einem Hubschrauber gerettet und in ein Krankenhaus geflogen. Für seine Freundin kam aber jede Hilfe zu spät: Sie konnte nur noch tot geborgen werden.

Die Tour zum 2244 Meter hohen Sonntagsköpfl, zu dem die beiden unterwegs waren, gilt unter Alpinisten als nicht besonders schwierig und kaum lawinengefährdet.

Im Kleinwalsertal im Vorarlberg verunglückte ein 22-jähriger Snowboarder. Er wurde 600 Meter weit von einer Lawine mitgerissen. Als er von den Rettungskräften befreit wurde, war er bereits bewusstlos. Wenig später verstarb er im Krankenhaus in Feldkirch. Bereits am Mittwoch waren ebenfalls in Vorarlberg zwei Jugendliche aus dem bayerischen Lindau bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen.

Erstickt unter 30 Zentimeter Schnee

In der Nähe von Salzburg wurden zwei Snowboarder aus Österreich von einem Schneebrett erfasst, als sie abseits der gesicherten Pisten unterwegs waren. Sie seien unter einer nur 30 Zentimeter dicken Schneedecke erstickt, teilte die Bergrettung mit.

In Oberösterreich verunglückte eine 29-jährige Österreicherin beim Skiwandern bei einem Lawinenabgang. Am Dienstag war ein Skilehrer in Sankt Anton in Tirol verschüttet worden.

Ein britischer Soldat verunglückte in den bayerischen Alpen in einer Lawine. Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte, wurde der Mann in der Nähe von Oberstdorf von einem Schneebrett erfasst und getötet. Anders als zwei seiner Begleiter hätten ihn die Rettungskräfte nicht schnell genug finden können.

In höheren Lagen der Alpen herrscht teilweise erhebliche Lawinengefahr. Experten warnen, dass schon geringe Belastungen eine Lawine auslösen können.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.64580
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
AFP/dpa/jab
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.