Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Unbekannter stößt Mann U-Bahn-Treppe hinunter

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Gerade ist der Prozess gegen den Berliner "U-Bahn-Treter" mit einer Haftstrafe für den Täter zuende gegangen, da löst ein ähnlicher Fall Empörung aus. Ein 38-jähriger Mann wurde in der Nacht zum Dienstag im U-Bahnhof Alexanderplatz in Berlin brutal eine Treppe hinuntergestoßen. Die Polizei veröffentlichte am Dienstag Fahndungsfotos von dem mutmaßlichen Täter.

Dem Opfer wurde auf der Treppe von hinten gegen den Kopf geschlagen. "Durch die Wucht des Schlages stürzte der Angegriffene die gesamten Stufen der Zugangstreppe hinunter und stieß mehrfach mit dem Kopf gegen das Eisengeländer. Hierbei erlitt er eine schwere Kopfverletzung und zahlreiche Prellungen am ganzen Körper", beschreibt die Polizei das Geschehen.

Der Verletzte kam in ein Krankenhaus. Auf Bildern sieht man, wie das Opfer die Treppe hinunterstürzt, über mehrere Stufen rollt und unten liegen bleibt. Der Täter steht weiter oben und sieht zu. Die Filmsequenz aus der Überwachungskamera, die die gesamte Tat zeigt, hat die Polizei nicht veröffentlicht. Der Täter ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, hat kurze dunkle Haare und eine auffällig kräftige Statur. Er trug eine dunkle "Bulls"-Jacke mit rot-weißem Schriftzug vorne und hinten."Es deutet nichts darauf hin, dass die sich kannten", sagte eine Polizeisprecherin über Täter und Opfer.

Der Fall sei im Ablauf und den Folgen durchaus mit dem Angriff des Mannes vergleichbar, der im Oktober 2016 als "U-Bahn-Treter" bekannt geworden war. Er hatte eine Studentin im U-Bahnhof Hermannstraße in Berlin-Neukölln eine Treppe hinuntergetreten. Die junge Frau erlitt einen Armbruch und eine Platzwunde am Kopf. Im Prozess hatte sie ausgesagt, sie habe monatelang unter den Folgen der Tat gelitten.

Der Angreifer wurde damals durch Aufnahmen einer Überwachungskamera ausfindig gemacht. Er hatte die Tat zum Auftakt des Prozesses eingeräumt und sich beim Opfer entschuldigt. Er habe in der Tatnacht zum 27. Oktober neben Bier und Wodka auch Haschisch, Chrystal Meth und Kokain konsumiert. An den Angriff habe er keine Erinnerung, erklärte er vor Gericht. Am vergangenen Donnerstag verurteilte das Landgericht ihn wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren und elf Monaten Gefängnis.

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