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Kriminalität:Demonstrationen gegen Polizeigewalt sollen vorerst ruhen

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New York (dpa) - New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hat nach den Polizistenmorden in der US-Metropole zu einer Pause bei den Demonstrationen gegen Polizeigewalt aufgerufen.

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New York (dpa) - New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio hat nach den Polizistenmorden in der US-Metropole zu einer Pause bei den Demonstrationen gegen Polizeigewalt aufgerufen.

Diese sollten solange ruhen, bis die zwei im Bezirk Brooklyn erschossenen Beamten beigesetzt seien, sagte der Bürgermeister am Montag auf einer Pressekonferenz.

Nach Angaben der Polizei war der mutmaßliche Täter Anfang Dezember bei einer der Demonstrationen in der Stadt zugegen. Der 28-Jährige sei aber wohl eher Zuschauer als Teilnehmer gewesen, sagte der leitende Beamte Robert Boyce. Dies ergab demnach die Untersuchung der Handy-Videos des Mannes.

Der Afroamerikaner hatte am Samstag zwei hellhäutige Polizisten erschossen. Den Ermittlern zufolge hinterließ er zuvor in sozialen Netzwerken Drohungen gegen die Polizei und äußerte sich wütend über die Tode von zwei Schwarzen bei Polizeieinsätzen. Die beiden Fälle - einer davon in New York, der andere in Ferguson im Bundesstaat Missouri - hatten in den USA Proteste gegen ein zu hartes Vorgehen der Polizei nach sich gezogen.

Mit Blick auf die Silvesterfeiern will die New Yorker Polizei die Sicherheitsmaßnahmen am Times Square verschärfen, berichtet der Sender CNN. Es habe in den vergangenen Tagen wiederholt Drohungen gegen Polizisten gegeben. Derzeit gehe die Polizei 15 Drohungen in sozialen Netzwerken nach. Damit wolle man klären, ob diese tatsächlich eine Gefahr darstellen.

De Blasio traf sich am Montag mit den Angehörigen der beiden getöteten Polizisten. Die New Yorker Polizei werde sich um die Familien kümmern, versprach der Bürgermeister nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN.

Die Morde vom Wochenende haben die Spannungen zwischen dem Bürgermeister und der Polizei vergrößert. Viele Beamte halten de Blasio etwa vor, sich nicht hinter die Polizei gestellt zu haben, als es bei den Protesten zu Handgemengen kam.

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