Süddeutsche Zeitung

USA:Mehrere Tote nach Schüssen in Kalifornien

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Laut Polizei kannte der Täter die Opfer. Auch ein neunjähriger Junge kam bei dem Vorfall ums Leben.

Ein Schütze, der in der Stadt Orange im US-Bundesstaat Kalifornien vier Menschen tötete, hat nach Angaben der Polizei seine Opfer gekannt. Nach den Schüssen am Mittwochabend (Ortszeit) identifizierten die Ermittler den mutmaßlichen Täter am Donnerstag als einen 44-jährigen Mann, der mit den Getöteten eine "persönliche oder geschäftliche Beziehung" hatte. Drei Erwachsene und ein neunjähriger Junge kamen ums Leben, eine Frau wurde schwer verletzt.

Die Tat ereignete sich in einem zweistöckigen Gebäude mit mehreren Büros und kleineren Geschäften. In dem Komplex seien unter anderem eine Familientherapeutin, eine Versicherungsfirma und ein Immobilienmakler untergebracht, hieß es. Nach Angaben von Polizeisprecherin Jennifer Amat hatte der Schütze das Eingangstor zu dem Bürokomplex mit einem Kettenschloss abgeriegelt. Beamte gaben Schüsse durch das Gitter ab, um den Täter zu überwältigen. Der Mann wurde nach dem Schusswechsel verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Am Tatort fanden die Ermittler eine Waffe und einen Rucksack mit Pfefferspray, Handschellen und Munition.

Auch in der Hauptstadt Washington D.C. kamen in der Nacht zwei Menschen durch Schüsse ums Leben, drei weitere wurden verletzt. Die Hintergründe der Tat würden noch untersucht, es habe sich aber offenbar um die Eskalation eines Streits zwischen zwei Gruppen gehandelt, sagte Polizeichef Robert Contee am Mittwochnachmittag (Ortszeit). Die Verletzten schwebten nicht in Lebensgefahr. Es sei bislang noch unklar, welche Art von Waffe eingesetzt worden sei und ob es mehrere Schützen gegeben habe, sagte er. Der Vorfall ereignete sich im Viertel Congress Heights im ärmeren Süden der Hauptstadt. Es gab zunächst keine Angaben zu Festnahmen.

Das Weiße Haus äußerte sich am Donnerstag bestürzt. Sprecherin Jen Psaki sagte, der Zwischenfall in Kalifornien sei verstörend und ein weiteres Beispiel "sinnloser Waffengewalt". Er unterstreiche auch die Notwendigkeit strengerer Waffengesetze in den USA.

In den USA kommt es regelmäßig zu Vorfällen mit Schusswaffen. Erst vergangene Woche hatte ein Schütze im US-Bundesstaat Colorado zehn Menschen in einem Supermarkt getötet. Wenige Tage zuvor hatte ein Mann in und um Atlanta im Bundesstaat Georgia acht Menschen in drei Massagesalons getötet.

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SZ/dpa/Reuters/hij
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