Süddeutsche Zeitung

Hochzeit in Mumbai:Bling bling für 100 Millionen Dollar

Lesezeit: 2 min

Von Arne Perras

In Indien gibt es keinen wichtigeren Moment als die Hochzeit, viel zu groß und bedeutsam, als dass man ihn mit nur einem einzigen Festtag würdigen könnte. So halten es jetzt auch die Ambanis in Mumbai: Sie legten bereits am Wochenende los, mit einer glamourösen Feier vor der Feier. Die ganze Hochzeit strotzt nur so vor hemmungsloser Extravaganz, angeblich soll sie bis zu 100 Millionen Dollar kosten. Das allerdings ist nur eine vage Schätzung aus dem Umfeld der Familie der Braut, offiziell herrscht Stillschweigen über den Aufwand der einwöchigen Festlichkeiten.

Höhepunkt war nun der Mittwoch. Isha Ambani, 27, und Anand Piramal, 33, Sohn eines indischen Immobilienbarons, sollten im Laufe des Abends nach hinduistischem Brauch das Hochzeitsfeuer "Saat Feere" umrunden. Dabei legen die Paare traditionell sieben heilige Versprechen für die Ehe ab. Braut und Bräutigam kennen sich seit der Kindheit, ihre Verlobung hatten sie im Herbst am Comer See gefeiert.

Beide Familien zählen zu den superreichen Clans des Landes, wobei der Vater der Braut, Mukesh Ambani, als Chef von Reliance Industries das größere Geschäftsimperium aufgebaut hat. Er ist Indiens reichster Unternehmer, mit einem geschätzten Vermögen von 47,3 Milliarden Dollar. Dagegen wirken die vier Milliarden Dollar der Bräutigamsfamilie Piramal geradezu niedlich. Zur Vorparty am Wochenende waren mehr als 5000 Gäste in die Stadt Udaipur mit ihren historischen Palästen eingeflogen, sie belegten alle verfügbaren Fünf-Sterne-Hotels und ließen sich in Hunderten Luxuslimousinen umherchauffieren. Es kamen die Superstars aus Bollywood, inklusive Priyanka Chopra, die gerade erst Nick Jonas geheiratet hat und mit ihrer 22 Meter langen Brautschleppe noch nicht vergessen ist. Auch Hillary Clinton wurde unter den Gästen gesichtet, sie ist seit Jahren mit den Ambanis befreundet.

Der Brautvater ließ Beyoncé zum Privatkonzert einfliegen

Der Vater der Braut hatte es nicht leicht, musste er doch seiner Tochter ein Geschenk machen, das sie in all dem Überfluss noch beeindruckte. Also ließ er die Sängerin Beyoncé zum Privatkonzert einfliegen. Sie kam in einem gewagten hochgeschlitzten Kleid, extra tiefes Dekolleté, leuchtend roter Stoff, mit Gold und Spiegeln bestickt, ein kostbares Diadem übers Haupt gestülpt. Später schlüpfte sie in einem fransigen goldenen Bodysuit mit Overknee-Stiefeln, sang ihre Hits "Perfect" und "Crazy in Love", um die Hochzeitsgesellschaft bei Laune zu halten.

Seit dem Wochenende quellen indische Medien über mit Fotos, auf denen die kostbarsten Kleider der Gäste zu sehen sind, kein glitzerndes Detail aus Gold und Edelsteinen und kein Designername wird ausgespart. Als am Mittwoch die ersten Fotos vom eigentlichen Hochzeitstag nach außen drangen, sah man die Brüder der Braut, Anant und Akash Ambani, mit Sonnenbrillen hoch zu Ross sitzen, so empfingen sie den Bräutigam vor der Antilia-Residenz, dem Palast des Clans. Der hat übrigens 27 Stockwerke und kostete Bauherr Ambani zwei Milliarden Dollar. Sechs Stockwerke sind allein für den Fuhrpark reserviert.

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Quelle:
SZ vom 13.12.2018
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