Süddeutsche Zeitung

Gewalt in Honduras:Massaker auf dem Fußballfeld

Die Killer kamen maskiert in Autos und feuerten mit Sturmgewehren auf Spieler, Fans und Schiedsrichter: In Honduras verwandeln Kriminelle ein friedliches Fußballspiel in ein Blutbad.

Wie in anderen Ländern wird auch in Honduras am Wochenende überall im Land Fußball gespielt. Doch die Gewaltwelle im Land macht auch vor dem friedlichen Sport keinen Halt: Unbekannte brachten am Samstag 14 Menschen auf einem Fußballplatz um. Sie schossen mit Sturmgewehren auf Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer.

Die maskierten Täter seien mit zwei Autos zu dem Spielfeld in San Pedro Sula gefahren und hätten mit Kalaschnikows das Feuer auf Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer eröffnet, berichteten örtliche Medien. Zehn Menschen waren auf der Stelle tot, vier weitere starben nach Polizeiangaben im Krankenhaus an ihren Verletzungen.

Die Stadt war erst vor knapp zwei Monaten Schauplatz eines ähnlichen Massakers. Die Behörden nannten Streitigkeiten unter rivalisierenden Straßengangs als mögliches Motiv. Nach einem Medienbericht kamen drei Schiedsrichter und zwei Fußballspieler ums Leben, die restlichen Opfer waren Fans. Nachbarn flüchteten bei der Schießerei in ihre Häuser.

Erst im September hatten Bewaffnete in San Pedro Sula, der zweitgrößten Stadt des Landes, eine Schuhmacherwerkstatt überfallen und 17 Menschen erschossen. Honduras gehört mit durchschnittlich 16 Getöteten pro Tag und einer Rate von knapp 70 Morden auf 100.000 Einwohner zu den gefährlichsten Ländern der Welt.

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dpa/jab
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