Süddeutsche Zeitung

Flug 4U9525:Experten sollen über Konsequenzen aus Absturz beraten

Beratung über Türschutz-Mechanismus und Kontrolle der Piloten

Eine neue Expertengruppe der Luftfahrtbranche soll über Konsequenzen aus dem Absturz der Germanwings-Maschine mit 150 Toten beraten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, kündigten an, ein solches Gremium mit Sachverständigen und Fachleuten einzusetzen.

Sie sollen unter anderem über mögliche Änderungen am Türschutz-Mechanismus in Cockpits beraten, außerdem über medizinische und psychologische Checks für Piloten. In der Runde sollen unter anderem die Flugbetriebschefs der Airlines sitzen, ebenso Flugmediziner und Vertreter der Berufsverbände. Auch das Verkehrsministerium und das Luftfahrtbundesamt sollen in die Beratungen eingebunden werden.

"Die Aufgabe dieser Taskforce ist offen", sagte Siegloch. Neue Ergebnisse der Ermittlungen an der Unfallstelle in Südfrankreich sollten in die Beratungen einfließen. "Es ist wichtig, dass wir nicht zu übereilten Beschlüssen kommen", mahnte er. Wichtig sei, ausgiebig über Vor- und Nachteile möglicher Änderungen zu beraten, um die Sicherheitskette im Flugverkehr nicht zu gefährden.

Ausweispflicht diskutiert

Auch der Vorstoß von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) für eine Ausweispflicht bei Flügen im Schengen-Raum werde diskutiert, sagte Dobrindt. "Ich habe Sympathie für die Initiative des Innenministers", sagte der Verkehrsminister.

Intensive Beratungen seit Flugzeugabsturz

Seit dem Flugzeugunglück vergangener Woche hätten Expertenstäbe der Branche fast täglich getagt, sagte Siegloch. So hätten die Airlines bereits am Freitag die Zwei-Personen-Regel für das Cockpit beschlossen.

Der Absturz des A320 auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf wurde nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft vom Co-Piloten mit Absicht herbeigeführt. Er hatte demnach zuvor den Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt.

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dpa/RTR/frdu
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