Süddeutsche Zeitung

Filmfestspiele:Umweltschützer kritisieren Roten Teppich in Cannes

Viel Glamour, aber kein grünes Bewusstsein: Französische Aktivisten fordern mehr Umweltschutz beim Filmfestival in Cannes. Besonders der Teppich, auf dem die Promis einlaufen, sei eine riesige Verschwendung. Er wird täglich mehrmals ausgetauscht.

Er liegt im Mittelpunkt. Dort, wo alle hinsehen und hinknipsen. Er zeigt, wer etwas zählt im Filmbusiness: Auch in Cannes dient der Rote Teppich dem Schaulaufen von Prominenten. Sie schreiten, stöckeln, gleiten auf dem Streifen, von überall flackert das Blitzlicht. Erst am Mittwochabend, bei der diesjährigen Eröffnungsfeier der Filmfestspiele in Cannes, liefen Filmgrößen wie Steven Spielberg, Leonardo DiCaprio oder Nicole Kidman über den Roten Teppich.

Umweltschützern allerdings sind wütend wegen des Läufers: Die französische Organisation Greenpride protestiert dagegen, dass der Teppich für das Schaulaufen der Filmstars bis zu dreimal täglich ausgetauscht und durch einen fabrikneuen Teppich ersetzt wird. "Das ist eine riesige Verschwendung und eine sinnlose Müllproduktion."

In einer Internet-Petition auf der Webseite change.org fordert Greenpride von den Veranstaltern, den Teppich künftig nur noch einmal pro Tag auszutauschen. Bis zum Freitagmorgen hatten etwa 7.500 Menschen den Aufruf unterschrieben. Via Twitter hatte die Organisation zum Unterschreiben aufgerufen.

Die Umweltschützer verweisen in ihrer Petition zwar darauf, dass die Festival-Leitung zugesagt habe, alle Abfälle - auch den roten Teppich - zu recyceln. Der beste Umweltschutz sei aber, Müll von Anfang an zu vermeiden.

Der rote Teppich beim 66. Filmfestival von Cannes wird vor dem Eingang des Festival-Palasts ausgerollt und hat in etwa die Größe eines Tennisplatzes.

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Süddeutsche.de/AFP/kjan
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