Süddeutsche Zeitung

Familienministerin Schwesig:Unverheiratete erhalten Zuschuss zu künstlicher Befruchtung

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Auch Unverheiratete sollen künftig vom Staat Geld für eine künstliche Befruchtung bekommen können. Wie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte, ändert sie mit sofortiger Wirkung eine entsprechende Richtlinie.

"Es ist nicht mehr zeitgemäß, unverheiratete Paare mit unerfülltem Kinderwunsch weniger zu unterstützen und anders zu behandeln als Verheiratete", sagte Schwesig in dem Bericht, "Deshalb öffne ich die Richtlinie dahingehend, dass nun auch unverheiratete Paare unterstützt werden können." Dies gilt dem Bericht zufolge von diesem Donnerstag an.

Diese Voraussetzung muss erfüllt sein

Genau wie bei verheirateten Paaren ist es aber Voraussetzung, dass auch das jeweilige Bundesland Geld beisteuert. Schwesig hat nach Angaben einer Sprecherin aber "sehr positive Signale aus den bereits am Bundesförderprogramm beteiligten Ländern". Bislang beteiligen sich dem Bericht zufolge Berlin, Niedersachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. In Sachsen-Anhalt werden aus Landesgeldern schon jetzt auch Unverheiratete gefördert.

Diese Kosten übernehmen die Krankenkassen bei Verheirateten

Bisher können nur Verheiratete einen staatlichen Zuschuss zu den hohen Kosten einer künstlichen Befruchtung bekommen. Die Krankenkassen übernehmen in solchen Fällen die Hälfte der Ausgaben für die ersten drei Versuche einer künstlichen Befruchtung.

Hinzu kommt die staatliche Förderung: Paare, die in einem der sechs fördernden Bundesländer leben, bekommen Zuschüsse von bis zu 50 Prozent des verbliebenen Eigenanteils. Seit 2013 werden dem Bericht zufolge jedes Jahr zehn Millionen Euro für die Bundesinitiative "Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit" eingeplant.

Das Geld soll nach Angaben des Ministeriums auch nach der Ausweitung des Empfängerkreises ausreichen. Schwesig hatte sich bereits mehrfach für die nun umgesetzte Änderung ausgesprochen, war aber teilweise auf Kritik des Koalitionspartners Union gestoßen.

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SZ.de/AFP/jana
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